Politik

"Gefahrengebiete" in Hamburg: "Wir Nachbarn müssen gegen die Polizei zusammenhalten"

"Gefahrengebiete" in Hamburg: "Wir Nachbarn müssen gegen die Polizei zusammenhalten"

Hamburg (Korrespondenz), 11.01.14: Rund 85.000 Hamburger leben seit fast einer Woche in den vom Hamburger Senat festgelegten "Gefahrengebieten" ("rf-news" berichtete). Am Abend des 8. Januar haben Polizisten direkt nebenan den Stadtteiltreff "Kölibri" zugestellt. Plötzlich jagten zwei Polizei-Kompanien einige Demonstranten über den Hein-Köllisch-Platz.

"Polizei – Hau ab!" und "Schämt Euch!" hallt es aus den umliegenden Häusern. Im Laden nebenan sind alle wütend, auch die Angestellten: "Jetzt drehen die da oben vollends am Rad!", "Wir Nachbarn müssen gegen die Polizei zusammenhalten." Hier, unter den Nachbarn, erklärt sich erkennbar keiner unterstützend zu der von den Medien riesenhaft inszenierten Aktion "Hamburger gegen Gewalt".

Geschäftsleute, Politiker, Pfarrer und Bordellbesitzer aus St. Pauli verurteilen dagegen medienwirksam einen angeblich "linksextremistischen Angriff auf die Davidwache". Einen Angriff, den es nachweislich auf keinen Fall so gegeben hat, wie Rechtsanwalt Andreas Beuth nachweist. Die Polizei gerät in Erklärungsnot. Immer mehr Anwohnern der "Gefahrengebiete" dämmert, dass es sich hier um Bürgerkriegsübungen handelt, die sich letztlich gegen die Masse der Bevölkerung richten (mehr dazu in der nächste Woche erscheinenden Druckausgabe der "Roten Fahne" - sie kann hier bestellt werden).