Sozialismus

Zehntausende gedenken Karl Liebknechts, Rosa Luxemburgs und Lenins: "Allen Grund, die Welt zu verändern"

Zehntausende gedenken Karl Liebknechts, Rosa Luxemburgs und Lenins: "Allen Grund, die Welt zu verändern"
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12.01.14 - Mehrere zehntausend Menschen gedachten heute traditionell dem Vermächtnis der kommunistischen Revolutionäre Vladimir Illjitsch Lenin, Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg. In den Medien wird vor allem von der Kranzniederlegung durch Gregor Gysi, Katja Kipping und Bernd Riexinger von der Linkspartei berichtet. Viele tausende Teilnehmerinnen und Teilnehmern strömten jedoch zum "stillen Gedenken" an der Gedenkstätte der Sozialisten, wo auch von Vertretern von MLPD und REBELL ein Kranz niedergelegt wurde. Mehr als 12.000 - vor allem Jugendliche - beteiligten sich allein an der LLL-Demonstration, die europaweit an Anziehung gewinnt.

Stimmungsvoll, kämpferisch und gesäumt von hunderten roten Fahnen demonstrierten sie vom Frankfurter Tor über die Frankfurter Allee (ehemalige Stalinallee) zur Gedenkstätte der Sozialisten in Berlin-Friedrichsfelde. Trotz zum Teil sehr konträrer Ansichten einte sie der Grundgedanke: wir brauchen eine Alternative zu diesem kapitalistischen System. Stolz trugen viele ihre Entschlossenheit auf die Straße, wie Karl, Rosa und Lenin niemals kleinbei zu geben. 

Die Vielfalt der Demonstration kam in der Bandbreite der beteiligten Organisationen zum Ausdruck: Sie reichte von MLPD und REBELL über DKP und SDAJ, Mitglieder der Linkspartei, der FDJ, der Autonomen Antifa, der Antifaschistischen Linken, der Montagsdemo-Bewegung, des Frauenverbands "Courage", von "Solidarität International", Migrantenorganisationen, der "Grup Yorum", von "Trotz Alledem" bis hin zu linken Sozialdemokraten und anderen Kräften. Nicht zuletzt die Teilnahme von ICOR-Organisationen aus der Slowakei und Tschechien, aber auch der türkisch-kurdischen MLKP, der TKP/ML, TIKB, TKP, des ILPS und weiteren Teilnehmern aus anderen Ländern prägte die internationalistische Zusammensetzung der Demonstration.

An der Abschlusskundgebung von MLPD, REBELL und ROTFÜCHSEN beteiligten sich rund 300 Teilnehmer. Sie wurde von vielen Menschen auf dem Friedhofsvorplatz interessiert verfolgt. Andrew Schlüter, Landesvorsitzender der MLPD Nord-Ost, erklärte unter Beifall: "Wenn die Herrschenden, ebenso wie die Organisatoren des sogenannten Bündnis 'Karl & Rosa' meinen, sie müssten die LLL-Demo spalten, da eine Revolution nicht mehr zeitgemäß wäre, ist das ihr Problem. Unsere heutige Demonstration ist ein Beweis, dass wir uns in unserem Kampf für den Sozialismus, für unsere revolutionäre Perspektive nicht in die Parade fahren lassen."

Auch die Rednerinnen von der Linkspartei Spandau, der MLKP, von "Trotz alledem", tschechischen und niederländischen revolutionären Jugendorganisationen sowie von der Montagsdemo betonten die internationale Solidarität und Zusammenhalt. Ein Arbeiter von Opel Bochum sagte: "Jedes Mal wird aufs Neue die Konkurrenz geschürt. Als Antwerpen geschlossen wurde, waren scheinbar wir Bochumer gerettet. Heute profitieren scheinbar die Rüsselsheimer von der Bochumer Werksschließung. Diesen Kniefall machen wir nicht mit." Frauen vom Frauenverband "Courage" forderten von der neuen Bundesregierung und ihrer Familienministerin Manuela Schwesig (SPD), sie solle ernst machen mit der Ankündigung, die "Extremismusklausel" aufzuheben.

An den Ständen von MLPD und REBELL gab es große Nachfrage an marxistisch-leninistischer Literatur. Weit über 100 "Rote Fahnen" und "Rebell"-Magazine wurden verkauft. Über 300 Menschen unterschrieben für die Wahlzulassung der MLPD zur Europawahl.

Bei schönstem Sonnenschein nahmen bereits gestern über 100 Rebellen, Rotfüchse, Freunde und Sympathisanten an einer Stadtführung zu Wirkungsstätten von Karl Liebknecht, Rosa Luxemburg und Lenin in Berlin-Mitte teil. Im Anschluss führte der REBELL gemeinsam mit 150 Teilnehmern seine Veranstaltung in der Willi-Sänger-Sportanlage durch. Ein Vertreter der Verbandsleitung des REBELL sagte:

"Gerade uns Jugendlichen wird heute immer erzählt, man könne halt nichts an der Situation, an der Jugendmassenarbeitslosigkeit, an der Zerstörung der Umwelt, an dem ganzen Krisenchaos ändern. Hätte sich Lenin damit abgefunden, hätte es niemals die Oktoberrevolution gegeben. ... Wir haben also keinen Grund, uns mit der scheinbaren Perspektivlosigkeit abzufinden, sondern allen Grund, uns zu organisieren und die Welt zu verändern. Gib Antikommunismus keine Chance."

In einem Beitrag der Landesleitung Nord-Ost der MLPD wurden die Rebellen und Jugendlichen aufgefordert, sich aktiv am Kampf gegen die Zerstörung der natürlichen Lebensgrundlagen zu beteiligen. Das in Kürze erscheinende Buch "Katastrophenalarm! Was tun gegen die mutwillige Zerstörung der Einheit von Mensch und Natur?" kommt genau richtig für den Aufbau von Umwelt-AG's, die sich der REBELL 2014 bundesweit vorgenommen hat. Nach den Grußworten der Jugendlichen aus der Slowakei, Tschechien und den Niederlanden und Liedern der REBELL-Songgruppe aus Bochum wurde noch viel getanzt.

(Es folgen in den nächsten Tagen noch ein Bildreport von den LLL-Aktivitäten und weitere Berichte in der am Freitag erscheinenden Druckausgabe der "Roten Fahne" - sie kann hier bestellt werden)