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Haben Bischöfe "Weltbild" bewusst in die Insolvenz getrieben?
Augsburg (Korrespondenz), 17.01.14: Der "Weltbild"-Verlag, einer der größten Buchverlage Deutschlands und feste Größe im Versandhandel, hat Insolvenz angemeldet. Insgesamt sind in Deutschland fast 7.000 Kollegen betroffen, allein in Augsburg über 2.000. Die katholische Kirche, Eigentümer der Weltbild-Gruppe, hatte vor kurzem die weiteren Zahlungen zur Finanzierung des Verlages aufgekündigt.
In einem offenen Brief der Beschäftigten heißt es, die Bischöfe hätten "Weltbild bewusst in die Insolvenz getrieben". Der Brief wurde nach Angaben von ver.di am Mittwoch, 15. Januar, bei einer Betriebsversammlung in Augsburg von rund 1.500 Mitarbeitern unterzeichnet.
Die Beschäftigten werfen der Kirche vor, dass sie entgegen früheren Beschlüssen und einer Zusage die Refinanzierung des Verlags und Versandhändlers hätten scheitern lassen. Die Kritik an der Kirche ist derzeit allgegenwärtig und nicht selten äußerst scharf. Die Kollegen berichten einerseits von einer kämpferischen Stimmung.
Andererseits gibt es Illusionen, wenn gleichzeitig durch die bayerische CSU-Arbeitsministerin Emilia Müller stark darauf orientiert wird, weiterzuarbeiten um das Geschäft nun nicht einbrechen zu lassen und den Verlauf der Insolvenzverhandlungen nicht zu gefährden.