Betrieb und Gewerkschaft
Daimler verklagt SWR wegen kritischer Reportage
Stuttgart (Korrespondenz), 17.02.14: Knapp ein Jahr nach der Reportage „Hungerlöhne am Fließband“ sieht Daimler seine Stunde gekommen. Die Reportage deckte Werkverträge auf, die bei den Arbeitern zu Löhnen von 8,19 Euro die Stunde führen. Für die im Mai 2013 ausgestrahlte Reportage hatte sich der Journalist Jürgen Rose über eine Leihfirma bei Daimler eingeschmuggelt. Jetzt will die Firma mit dem Stern zurückschlagen:
„Eine Viertelmillion Euro soll der SWR als Ordnungsgeld zahlen, wenn er die von Rose gedrehten Bilder noch einmal zeigt. Ersatzweise sei Ordnungshaft gegen (den Intendanten) zu verhängen" … Denn: „... die Aufnahmen im Daimler-Werk seien rechtswidrig entstanden und dürften daher nicht weiter verbreitet werden.“ Der SWR wehrt sich dagegen. Das heimliche Filmen sei notwendig gewesen da Daimler nicht bereit war, freiwillig zu den Vorgängen Stellung zu nehmen. (aus StZ 17.2.)