Umwelt
Jetstreams spielen verrückt - Folge des ungebremsten CO2-Ausstoßes
19.02.14 - Riesenwellen trafen in der letzten Woche auf die Atlantikküsten von Portugal, Spanien, Frankreich, Irland und Großbritannien. Teilweise türmten sich die Wassermassen bis zu 15 Meter hoch auf. In Großbritannien folgte bereits um Weihnachten herum eine Flutwarnung der anderen. Während die Menschen in Südamerika (z.B. Brasilien, Argentinien, Uruguay) sowie in Australien unter extremen Hitzerekorden leiden, herrschte in den USA - vor allem an der Ostküste - eine Kältewelle bis zu minus 35 Grad (gefühlt bis zu minus 60 Grad). Gleichzeitig ist es in Alaska und im Norden Kanadas warm.
Auch in Südasien gab es Ende Dezember eine für dortige Verhältnisse extreme Kältewelle mit minus 11 Grad z.B. in Bangladesch. Wie in vielen anderen Ländern gab es auch dort Tote. In Europa ist es mitten im Winter frühlingshaft, mit Temperaturen von bis zu 20 Grad ist es nicht nur in Sotschi während der olympischen Winterspiele für die Jahreszeit viel zu warm.
Die Klimaforscherin Jennifer Francis von der Universität Rutgers in New Jersey (USA) stieß bei der Untersuchung der Untersuchungen des "Wetterchaos" wie schon andere Wissenschaftler auf die Veränderungen der Jetstreams. Das sind globale Luftströme in großer Höhe, deren Temperatur und Druck wesentlich das Wetter bestimmen. Je mehr arktisches Meereis im Sommer schmilzt, desto mehr erwärmt sich die dunkle Meeresoberfläche durch Sonneneinstrahlung. Im Herbst und Winter gibt das Meer die Wärme an die Luft ab.
Diese Entwicklung führt dazu, dass der Jetstream schwächer wird und in größeren Wellen verläuft. "Bewegen sich diese Wellen langsam, führt das dazu, dass sich das Wetter längere Zeit nicht ändert. Reicht eine Beule weit nach Süden, kann dort ständig kalte Luft aus der Arktis hineingelangen. Genau das ist in den USA in diesem Winter geschehen", so die Wissenschaftlerin.
Das Schmelzen des arktischen Meereises ist eine Folge des ungebremsten Ausstoßes von Kohlendioxid in die Erdatmosphäre, der vom allein herrschenden internationalen Finanzkapital und den imperialistischen Regierungen hauptsächlich zu verantworten ist. Diese Entwicklung macht deutlich, dass sich der Umschlag zu einer globalen Umweltkatastrophe verschärft. Wie kann die Gefahr, dass die natürlichen Lebensgrundlagen der Menschen und die Einheit von Mensch und Natur weltweit unwiderruflich zerstört werden, gebannt werden? Mehr dazu in der Neuerscheinung "Katastrophenalarm! Was tun gegen die mutwillige Zerstörung der Einheit von Mensch und Natur?" von Stefan Engel - es kann jetzt schon bestellt werden.