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Über 200 Kumpel in Goldmine eingeschlossen

20.02.14 - Seit Tagen sind mehr als 200 Kumpel in einer stillgelegten Goldmine in Benoni - etwa 30 Kilometer östlich von Johannesburg in Südafrika - eingeschlossen. In den letzten Tagen wurden 22 Kumpel gerettet. Viele der Kumpel trauen sich auch nicht aus der Mine, weil sie befürchten, verhaftet zu werden. Die südafrikanischen Behörden haben Flugblätter in mehreren Sprachen in den Schacht werfen lassen. Damit sollen die Eingeschlossenen aufgefordert werden, die Mine zu verlassen. Als Sanktion wird angedroht, dass sonst der illegal betriebene Schacht Anfang März geschlossen würde.

Immer mehr Menschen wagen sich in die stillgelegten Minen, um nach Goldresten zu suchen, weil die Bergwerksmonopole aufgrund der Weltwirtschafts- und Finanzkrise immer mehr Minen schließen. Weil viele der Kumpel ihre Familien ernähren müssen, machen sie sich abhängig von kriminellen Syndikaten, die die stillgelegten Minen ausbeuten und die Vermarktung organisieren. Die Bergbauministerin von Südafrika, Susan Shabangu, kritisiert lediglich, dass nach Schätzung ihres Ministeriums durch den "illegalen Bergbau jährlich ein Schaden in Höhe von mehreren hundert Millionen Franken entstehen" würde.

Während die Kumpel jetzt bestraft werden sollen, bleiben die, die von der Not der Kumpel profitieren, straffrei. Oft kommen die Kumpel, die in diesen Minen arbeiten, wochen- oder gar monatelang nicht an das Tageslicht, versorgt werden sie durch ihre kriminellen Auftraggeber. Die Minen sind oft kilometertief. 2009 ereignete sich in einer stillgelegten Goldmine ein verheerender Unfall, bei dem 82 Kumpel an giftigen Gasen starben.