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Südafrika: Mineneigner will über 200 Kumpel lebendig begraben

Südafrika: Mineneigner will über 200 Kumpel lebendig begraben
Bergarbeiter in illegaler Mine in Südafrika (foto: Manyeva)

Marl (Korrespondenz), 27.02.14: Seit über einer Woche verharren mehr als 200 Kumpel in einem stillgelegten Schacht in Benoni Nähe der Stadt Johannesburg (siehe auch "rf-news"-Bericht vom 20.2.14). Nach einem Grubenunglück wurden die ersten 25 geretteten Kumpel noch an der Mine verhaftet. Deshalb weigern sind die restlichen Kumpel, die Mine zu verlassen. Nach Angaben von Rettungskräften sollen sich noch bis zu 200 Goldgräber in der Mine befinden.

Die Geretteten berichteten, dass sie von Kriminellen ausgeraubt worden seien, die dann den Schacht anschließend mit Gesteinsbrocken blockiert hätten. Der Konzern Gold One will nun den Mineneingang in Benoni nach einem Bericht des "Mail&Guardian" bis zum 3. März zubetonieren.

Der Vizepräsident von Gold One, Grant Stuart, behauptet zwar, dass es weitere Öffnungen gäbe. Deshalb sei die Zubetonierung des Schachts legal. Dennoch stellt sich die Frage, weshalb sich trotzdem in dieser Woche noch weitere Kumpel der Polizei stellten, wenn es doch angebliche alternative Fluchtmöglichkeiten gäbe.

Dazu erklärte ein Sprecher der Rettungskräfte, dass es zwar stimme, dass die unterirdischen Tunnel miteinander verbunden seien, "aber über die Jahre ist der Wasserspiegel gestiegen, und das verbaut den Bergarbeitern den Weg zu anderen Ausgängen". Das Zubetonieren des Schachts kommt deshalb einem Begräbnis bei lebendigem Leibe gleich. Es muss verhindert werden und die Kumpel müssen straffrei den Schacht verlassen dürfen.