Umwelt
"Politkrimi" - Veranstaltung von "AUF Herten" am 4. Februar
Herten (Korrespondenz), 05.03.14: Nach der Begrüßung der Besucher und Gäste unter anderem aus Südafrika und Bangladesch zur Veranstaltung "Unsere Kinder und Enkel klagen an! Tickende Giftmüll-Bombe unter dem Ruhrgebiet!" des Kommunalwahlbündnisses "AUF Herten" begann ein richtiger Politkrimi. 80 Besucher lauschten den Ergebnissen der umfangreichen Recherchen u.a. aus einer Akteneinsicht durch Monika Gärtner-Engel, Stadtratsmitglied des Gelsenkirchener Wahlbündnisses "AUF Gelsenkirchen".
Daraus geht hervor, dass in den 1980er Jahren hochgiftige Abfälle aus Gießereien, Metallverarbeitung, Müllverbrennungsanlagen, Kraftwerken und Chemie ausgehend von der Landesregierung zu "Wirtschaftsgut" umdeklariert wurden. Das Bergamt legalisierte dieses Vorgehen gegen alle kritischen Hinweise. Die RAG kassierte für jede Tonne Gift zwischen 100 und 800 DM und sparte so zusätzlich 40 DM, die sie für die Verfüllung pro Tonne der Schächte hätte aufwenden müssen. Ein Riesengeschäft auf Kosten unserer Kinder und Kindeskinder.
Weil der Bergmann Christian Link auf die Gefährdung des Trinkwassers und in Sorge auf die zukünftigen Generationen öffentlich Stellung nahm, bekam er jetzt ein Anfahrverbot auf alle RAG-Betriebe. Dass das Arbeitsgericht Dortmund die einstweilige Verfügung dagegen mit der Begründung "Eigentumsrechte gelten immer" zurückwies, lässt tief blicken hinsichtlich des Charakters der Gerichte und der sogenannten "Demokratie". (mehr dazu in der kommenden Ausgabe der "Roten Fahne")
In der Diskussion erklärten sich u.a. Studenten der Fachhochschule Recklinghausen mit ihm solidarisch und sagten zu, den Fall weiter bekannt zu machen. Anwesende Bergleute wiesen auf den unverschämten Umgang mit ihrer Gesundheit und den Folgen insgesamt hin.