Frauen
Weitere Berichte von Aktivitäten zum Internationalen Frauentag
12.03.14 - "rf-news" erreichten zahlreiche Korrespondenzen über die örtlichen Aktivitäten zum Internationalen Frauentag, die wir unseren Lesern - über die erste Zusammenfassung vom 9. März hinaus - gerne noch zur Verfügung stellen wollen (in alphabetischer Reihenfolge):
Augsburg (Korrespondenz): 120 bis 150 vorwiegend Frauen beteiligten sich an einer Kundegebung zum Internationalen Frauentag, die von einem Bündnis verschiedener türkischer Organisationen, dem Frauenzentrum, der Linkspartei und der MLPD organisiert wurde. Die Stimmung und die Reden waren kämpferisch und internationalistisch, mit Tanzvorführungen und gemeinsamen Tänzen auch ausgelassen und fröhlich bei passendem herrlichen Sonnenschein. Die Weltfrauenkonferenz wurde breiter bekannt gemacht. 27,70 Euro Spenden wurden zu ihrer Finanzierung gesammelt.
Balingen (Korrespondenz): So muss der 8. März aussehen: eine bunte Mischung von Organisationen: Courage hatte zum internationalen Frauentag verschiedenste Organisationen zum Mitmachen eingeladen. Gekommen sind Feuervogel, MLPD und der internationale Frauentreff. Sogar Petrus hatte seine Freude daran und ließ die Sonne auch mal strahlen, damit die Frauen für ihre Rechte auf die Straße gehen konnten. Gespräche, Infos, Kleidertauschbörse, Crepes, Kaffee etc. lockten Interessierte an die Stände.
Berlin (Korrespondenz): Mehr als 3.000 Frauen und Männer kamen zur Demonstration nach Berlin. Ein Bündnis von über 70 Organisationen und Vereinen hatte zu einer kämpferischen Demonstration aufgerufen. Das gemeinsame Ziel war, den 8. März zu politisieren und einer neuen Offensive des Feminismus ein Gesicht zu geben. "Wir wollen keine Blumen, wir wollen den ganzen Garten!" hieß es in der Presserklärung im Vorfeld. Dazu haben sich Jugendliche, vor allem Studentinnen und Studenten, Gewerkschafter aus GEW und ver.di, Migrantinnen, Frauen von Courage, auch Vertreterinnen verschiedener Parteien, der Linkspartei, der MLPD, der Jusos und der Feministischen Partei zusammengeschlossen. Frauen aus allen Schichten der Gesellschaft waren dabei.
"Es war toll. Eine solche Breite und große Beteiligung an einer Demonstration am 8. März habe ich noch nicht erlebt", sagten Frauen von Courage aus Berlin. Die "Queer-Theorie", die Frage der Stellung zur Prostitution oder die sogenannte "Care-Revolution" brachten neue Themen auf die Straße. In ihrer Begrüßungsrede auf der Auftaktkundgebung berichteten sie von den Vorbereitungen zur 2. Weltfrauenkonferenz in Nepal und riefen alle Frauen auf, sich zu organisieren. Herta von der AG Linke Frauen ist 74 Jahre und aus Cottbus mit ihrem Mann angereist: "Ich warte schon mein halbes Leben, dass es wieder einmal eine Großdemonstration am 8. März gibt."
"Ich bin hier", sagte eine Studentin aus Potsdam, "weil ich selbst über meinen Körper bestimmen will. Und deshalb bin ich auch solidarisch mit den Spanierinnen, die gegen das geplante Abtreibungsgesetz kämpfen." Es wurde für gleichen Lohn für gleiche Arbeit gestritten, die unentgeltliche Arbeit in Haushalt und Familie angegriffen. Die einen kämpften entschieden für die Abschaffung der Prostitution, zugleich waren auch "Sexworkerinnen" dabei, die um gesellschaftliche Anerkennung ringen. "Wir haben keine Lust mehr auf den Alltagssexismus", meinte eine Gruppe junger Berlinerinnen.
Kurdinnen erinnerten an die brutale Ermordung ihrer drei Genossinnen in Paris. Frauen aus Griechenland und Spanien unterstrichen, wie wichtig der gemeinsame Kampf gegen die Abwälzung der Krisenlasten in Europa geworden ist. Der Kapitalismus wurde von vielen in seiner Unmenschlichkeit angegriffen und Diskussionen über eine Alternative gesucht, in der die Rechte der Frauen wirklich zur Geltung kommen. Dabei wurde von vielen die Ursache in dem Patriarchat gesehen. "Real men respect women" - war ein Plakat eines Freundes der Frauenbewegung aus den USA. Gabi Wallenstein von der MLPD betonte, dass sich im Bündnis jeder einbringen konnte und niemand ausgegrenzt wurde. In ihrer Rede hieß es: "Wir kämpfen um die Befreiung von Ausbeutung und Unterdrückung, denn eine Gesellschaft, die andere unterdrückt, kann nicht frei sein. In diesem Sinne: Sprengen wir die Ketten!" Frühlingswetter und ganz viel Kultur unterstrichen die Aufbruchstimmung.
Die Demonstration war ein großer Erfolge für die kämpferische Frauenbewegung. Im Vorfeld gab es ein stillschweigendes Übereinkommen, alles dafür zu tun, dass der 8. März 2014 eine breite Ausstrahlung bekommt. Mit der Auswertung haben sich Frauen aus dem Bündnis vorgenommen, gemeinsame Ziele zu formulieren und sich Strukturen für die weitere Zusammenarbeit zu geben .
Bochum (Korrespondenz): Wie jedes Jahr stellten bei herrlichem Sonnenschein die Frauenorganisationen, Verbände und Parteien ihre Frauenarbeit auf dem Dr. Ruer-Platz vor. Dieses Mal waren es an die 25 Organisationen, mehr als letztes Mal. Dies wurde umrahmt von verschiedenen kleinen Kulturbeiträgen wie einem Frauenchor. Es ist nun das vierte Mal, dass sich nach dieser Vorstellung ein Zusammenschluss von Organisationen und Einzelfrauen für eine kämpferische Demonstration zusammengefunden hat.
Ein bunter Demonstrationszug, Parolen rufend, singend, lief durch die Innenstadt. Bei der Kundgebung stand dieses Mal der Protest gegen die geplante Schließung des Opel-Werks und von Outokumpu sowie die geplante Vernichtung von 220 Arbeitsplätzen bei Johnson Controls im Mittelpunkt. Hier sprachen die BASTA-Frauen und eine Kollegin, die bei Opel arbeitet. Sie sprachen sich dafür aus, um jeden Arbeitsplatz zu kämpfen, weil es dafür noch nicht zu spät ist. Eine Kranfahrerin von Outukumpu wies auf die Notwendigkeit eines gemeinsamen Kampfes hin. Die MLPD-Vertreterin griff den Spruch von Clara Zetkin auf, dass der Internationale Frauentag auch ein Tag der Rebellion gegen den Kapitalismus ist. Dies zeigt sich in vielen Ländern und darin drückt sich auch eine Sehnsucht nach der Befreiung der Frau aus.
Neu dabei waren Frauen von "One billion rising", REBELL und die ROTFÜCHSE sprachen vor allem junge Mädchen an, aktiv zu werden. Der Bundesverband der Migrantinnen wies auf die Notwendigkeit des Zusammenhaltes von Migranten und Deutschen hin. Die ca. 50 Demonstranten riefen bei den Passanten Neugier und Interesse hervor.
Braunschweig (Korrespondenz): Wir die Rebellen, Rotfüchse, MLPD und die anderen Organisationen wie z.B Courage und Solidarität International aus Braunschweig/Wolfsburg haben am Internationalen Frauentag teilgenommen und den "One Billion Rising" getanzt. Groß, klein, alt, jung, erfahren oder nicht - jeder hat mitgemacht und es hat allen gefallen. Die Rotfüchse haben auch viele schöne Rosen verkauft.
Bremen (Korrespondenz): "1, 2, 3 und 4 – mit Frauenpower starten wir ..." - mit diesem Lied zogen 150 bis 200 TeilnehmerInnen des Bündnisses der Bremer Stadtfrauenkonferenz am 8. März durch die Innenstadt. Viele Passanten blieben stehen und beklatschten die bunte und kämpferische Demonstration. Auf der Zwischenkundgebung meldeten sich verschiedene Frauenorganisationen am Offenen Mikrofon zu Wort und die Rednerin der MLPD beendete ihren Beitrag mit der Aufforderung, sich zu organisieren: "Unser gemeinsamer und solidarischer Kampf für Befreiung ist ein unverzichtbarer Bestandteil des Kampfes für den echten Sozialismus."
Zum Abschluss fanden auf dem Marktplatz vielfältige Aktionen statt. Courage Bremen zeigte vor fast 400 ZuschauerInnen ihr neues, musikalisches Theaterstück und die Tänze der kurdischen Fraueninitiative steckten viele zum Mittanzen an. Die Stadtfrauenkonferenz prägte die Aktionen eines in dieser Breite noch nie dagewesenen Bündnisses mit ver.di-Frauen, protestierenden Hebammen, Gleichstellungsstelle (ZGF), Terres des Femmes und anderen. Ein großer Fortschritt bei tollem Sonnenschein!
Duisburg (Korrespondenz): Bei schönstem Frühlingswetter fand heute auf der Duisburger Königsstraße, am zentralen Platz vor dem Forum, eine kämpferische, bunte und vielfältige Aktion zum Internationalen Frauentag statt. Aufgerufen und mobilisiert hatte ein breites Bündnis von 15 Organisationen aus verschiedenen Frauenorganisationen wie Solwodi, Courage, dem Frauenhaus Duisburg, Migrantenorganisationen, Gewerkschaftern bis hin zum Jugendamt der Stadt Duisburg und der MLPD.
So breit wie das Bündnis, so vielfältig war das Programm. So gab es musikalische Beiträge von "fresh game", dem Chor Todo Cambia, von einer Trommelgruppe und einer kurdischen Sängerin. Eine türkische Theatergruppe machte die Situation der Frauen und Mädchen weltweit zum Thema. Eine kurdische Kindertanzgruppe trat auf und der Jugendverband REBELL und die ROTFÜCHSE animierten viele zum gemeinsamen Tanz "One billion rising". Dieser Tanz ist zu einer weltumspannenden Aktion geworden, mit der tausende Frauen auf der ganzen Welt ihr neues Selbstbewusstsein demonstrieren. Das kam auch auf den vielen selbst gestalteten Plakaten und Transparenten zum Ausdruck. "Frauen sind die Hälfte des Himmels – her mit dem ganzen Leben – ICOR/ILPS" hieß es auf einem.
Mit einem "Picketing" – einer Demonstration mit vielen Plakaten angelehnt an die amerikanische Arbeiterbewegung – wurde über die Königsstraße gezogen und weitere Teilnehmer für die Aktion mobilisiert. "Stop Prostitution und Menschenhandel", "Frauen fordern eine allseitiges und vollständiges gesetzliches Streikrecht", "Frauen sind stark – organisiert sind sie stärker", "Alle Frauen sollen auf Grund der hohen Belastung das Recht auf Frührente haben" – das war ein Ausschnitt aus den vielfältigen Forderungen. Die MLPD trat für die Befreiung der Frau im echten Sozialismus ein. Neben den gut 300 festen Teilnehmern haben so über den ganzen Nachmittag viele weitere hunderte von Passanten interessiert die verschiedenen Programmpunkte verfolgt.
In ihrer Begrüßung brachten die Sprecherinnen der Aktionseinheit die gewachsene Breite, aber auch den stärker werdenden Zusammenschluss der verschiedensten Organisationen seit dem hundertsten Jahrestag des Internationalen Frauentags und der 1. Weltfrauenkonferenz 2011 zum Ausdruck. Sie betonten, dass die Stärke gerade im überparteilichen Zusammenschluss auf antifaschistischer Grundlage und der solidarischen Streitkultur liegt – Errungenschaften, die sich die kämpferische Frauenbewegung nicht nur in Duisburg nicht mehr nehmen lässt.
In diesem Sinn wurden zum Schluss noch zwei wichtige Resolutionen einmütig verabschiedet. Zum einen wurden die Verantwortlichen der Stadt aufgefordert, alles zu tun, um den angekündigten provokativen Aufmarsch von NPD und "Pro NRW" am 1. Mai in Duisburg zu unterbinden. Zum zweiten erklärten die Teilnehmer ihre Solidarität mit dem Frauenverband Courage im Kampf gegen die antikommunistisch motivierte Aberkennung der Gemeinnützigkeit durch das Wuppertaler Finanzamt: "Wir fordern das Finanzamt Wuppertal auf, das sofort und rückwirkend zurückzunehmen. Die internationale Frauenbewegung hat sich das Ziel gesetzt, sich weltweit zu vernetzen. Wir sind dabei, die 2. Weltfrauenkonferenz der Basisfrauen in Nepal vorzubereiten und lassen uns durch solche Angriffe nicht spalten!"
Eisenach (Korrespondenz): In Eisenach tanzten ca. 20 Frauen (und Kinder sowie ein Mann) zu dem Lied "One billion rising" gegen Gewalt an Frauen. Diese Initiative einiger Frauen (unter anderem Courage-Frauen, Mitglieder des Frauensportvereins, Gewerkschafterinnen und auch Frauen der MLPD) war praktisch der "Auftakt" zu den Aktivitäten anlässlich des internationalen Frauentags. Die ROTFÜCHSE verteilten ihre vorbereiteten Rosen gegen Spende für die Weltfrauenkonferenz und am Infotisch wurde auch für den Frauenpolitischen Ratschlag geworben. Nach dem begeisternden Tanz folgten viele einer Führung durch Eisenach entlang der "Stolpersteine" mit Informationen zu der Geschichte der durch die Nazis verschleppten und ermordeten Frauen. Das Ganze klang dann mit dem "Frauencafe" aus.
Frankfurt/Main (Korrespondenz): Es war ein Höhepunkt! Die Aktionseinheit in Frankfurt bestand aus 19 Unterzeichnerinnen, die sich aus Einzelpersonen und Organisationen zusammensetzte. Es war ein begeisterndes, buntes und von dem schönen Wetter unterstütztes Fest. Alle Unterzeichnerinnen waren aktiv beteiligt. Fast jeder hatte zur Vielfalt beigetragen: die Trommlerinnen waren diese Jahr das Highlight. es blieben mehrfach hunderte von Menschen stehen. Auffällig waren die vielen jungen Frauen. Mit Kuchen und Kaffeespenden haben viele zum Spendenergebnis von über 300 Euro beigetragen.
Bei den Gesprächen und Interviews zeigte sich ein großes Interesse am organisierten Zusammenarbeiten. Die ROTFÜCHSE aus Darmstadt verkauften rote Rosen für die Finanzierung ihres Sommercamps und hatten große Tafeln umgehängt mit der Parole "Mädchen und Jungs - gemeinsam sind wir stark". Viele neuen Verbindungen für das weltweite Netzwerk und die Vorbereitung der 2. Weltfrauenkonferenz 2016 haben sich gebildet. Zum Abschluss gab es eine bunte, laute und begeisternde Demo zum DGB-Haus. Es war ein kämpferischer mutmachender 8. März. Auch ein Dank an die vielen helfenden Männer.
Gelsenkirchen (Korrespondenz): Wie vom "Offenen Frauennetzwerk Gelsenkirchen" bestellt, hatte Petrus am 104. Internationalen Frauentag sein Herz den Frauen geöffnet. Bei strahlendem Sonnenschein erlebte die Bahnhofstraße mit dem Preuteplatz am 8. März 2014 ein buntes Programm. Kulinarisches und Infos gab es bei den Ständen von AUF Gelsenkirchen, Courage, DKP, Bündnis90/Grüne, "Die Linke", MLPD, ver.di.
In Beiträgen am offenen Mikrofon führten die Moderatorinnen Barbara Oehmichen und Anne Wilhelm durch viele frauenpolitische Themen wie Existenzvernichtung der Hebammen, tödliche Gewalt an Frauen, Aberkennung der Gemeinnützigkeit von Courage, Mobbing am Arbeitsplatz, Gift in der Kinderkleidung, fehlende Entschädigung der verunglückten Textilarbeiterinnen in Bangladesh … etc. Eine kurdische Frau stellte fest, dass es bei der Unterdrückung der Frau in der Türkei und in Deutschland grundsätzlich keinen Unterschied gibt.
Solidarität mit einer Reinigungskraft von Piepenbrock, die nach 25 Jahren mit einer Abfindung von 500 Euro abgespeist werden soll, gehörten dazu - oder Christiane Link, die nach dem Anfahrverbot der RAG gegen ihren Mann, der über die Gefahren der Flutung des Giftmülls unter Tage aufklärt, die Existenz ihrer Familie bedroht sieht. Dem Frauenbüro der Stadt wurde zum 30-jährigen Bestehen gratuliert. Stimmungshöhepunkte waren der Tanz "Break the chain" der "crazy girls" aus Hassel und eine (laut-)starke Demonstration mit Sprechparolen wie: "Mädchen und Frauen, Hand in Hand! Gegen Sexismus in jedem Land!"
Lieder wie "Brot und Rosen" sorgten für eine Verschnaufpause und zum Gedenken an den großen Bergarbeiterstreik vor 30 Jahren in Großbritannien kündigte Barbara Oehmichen mit dem Bergarbeiterfrauenlied "Here we go" das "große Finale" an. Der Frauentreff Courage in der Ringstraße 71 war im Anschluss rappelvoll, wo bei einem Gläschen Sekt geplaudert und sich am internationalen Büfett gestärkt werden konnte. Auch die Grüße an Schalke haben offensichtlich Wirkung gezeigt!
Hamburg (Korrespondenz): Am Vorabend des internationalen Frauentags fanden bereits mehrere große Veranstaltungen statt. Auf der Veranstaltung Frauenperspektiven in Hamburg e.V. nahmen über 100 Frauen und Männer teil. Dort warb der überparteiliche Frauenverband Courage für den Frauenpolitischen Ratschlag und die Weltfrauenkonferenz. Eine kleinere Veranstaltung des Rats der iranischen Sozialisten und Freidenker fand mit über 40 Teilnehmern und Live-Musik gleichzeitig statt. Das waren sicherlich nicht alle.
Mit einem gemeinsamen Aufruf von BIR-KAR/Hamburg; MLPD/Hamburg; Jugendverband REBELL/Hamburg und Rat der iranischen Sozialisten und Freidenker/Hamburg: „Es lebe der Internationaler Frauentag - Internationaler Kampftag für die Befreiung der Frau“ wurde die Bedeutung als ICOR-Kampftag und die revolutionären Wurzeln des internationalen Frauentags betont.
Die diesjährige Demonstration zum internationalen Frauentag wurde durch ein Bündnis von zehn verschiedenen Organisationen, viele aus der Türkei oder Kurdistan, aber auch des Frauenverbands Courage und der MLPD vorbereitet. Mit rund 1.000 Frauen und Männern demonstrierte der Zug durch die belebte Hamburger Innenstadt bei schönstem Wetter und erregte großes Aufsehen. Zeitgleich demonstrierten auch die Hebammen in Hamburg mir rund 400 Teilnehmerinnen.
Am Vormittag informierten die Hamburger Frauenhäuser in der Mönckebergstraße, Hamburger Innenstadt, über die Überfüllung der Einrichtungen. Insgesamt hat sich die kämpferische Frauenbewegung belebt und den Drang sich nicht mehr im stillen Kämmerlein zu verstecken, sondern offensiv, kämpferisch und selbstbewusst die berechtigten Forderungen gegen alle Formen der Ausbeutung und Unterdrückung der Frauen auf die Straße zu bringen. Die Offenheit für eine revolutionäre Alternative war deutlich.
Eine bedeutende Schwäche war allerdings noch, dass es nicht gelang die verschiedenen Initiativen besser zu bündeln. Die Organsatorinnen des internationalen 8. März-Bündnis hatten intensiv darum gerungen, bestimmte sektiererische Eierschalen abzulegen, um sich an alle Frauen zu richten. Das zeigte sich in einer gewachsenen Vielfältigkeit. MLPD und die Musikgruppe "pepperoni" demonstrierten im gemischten Block der Frauentagsdemonstration. Es wurden Kurzreden am offenen Mikrofon gehalten in denen erfrischend mit der Bundesregierung abgerechnet wurde und für den Frauenpolitischen Ratschlag sowie die Weltfrauenkonferenz geworben und zum frauenpolitschen Empfang der MLPD eingeladen wurde.
Der Frauenpolitische Empfang der MLPD, ein Novum in Hamburg, war ein durchschlagender Erfolg. Über 30 Teilnehmerinnen und Teilnehmer diskutierten nach Stärkung mit einer kräftigen Kartoffelsuppe, Kuchen, Kaffee, Tee und angeregt durch Karl-Marx-Sekt. Nach der Einleitungsrede, die die verschiedenen Kernpunkte des frauenpolitischen Profils der MLPD vorstellten, wurde lebhaft diskutiert. Die Frage, worin die doppelte Ausbeutung besteht und ob die MLPD richtig liegt, wenn sie bekräftigt, dass erst im Sozialismus eine vollständige Gleichberechtigung von Frauen und Männern erkämpft werden kann, war ein Brennpunkt. Reges Interesse bestand auch an der Vorbereitung des Frauenpolitischen Ratschlags und der 2. Weltfrauenkonferenz der Basisfrauen. Dazu wurde zur Veranstaltung von Courage am Donnerstag, den 13. März, um 19 Uhr, im Flaks eingeladen.
Heilbronn (Korrespondenz): In Heilbronn gab es an diesem 8.März eine provokative Nazi-Kundgebung und einen Polizeieinsatz gegen den Infostand der MLPD. Auf dem zentralen Kiliansplatz wurde gezielt unser Stand unter Androhung von Polizeigewalt unterbunden, während eine autonome Frauengruppe und die Linkspartei den ganzen Tag über ihre Infostände und eine Kundgebung durchführen konnten. Jetzt haben wir erst recht alle Passanten angesprochen, unsere Flyer zur Befreiung der Frau verbreitet und die "Rote Fahne" verkauft. Die Rebellinnen und Rotfüchse zogen gemeinsam durch die Fußgängerzone, führten den Tanz "Break the chains" auf und verkauften Rosen zum Internationalen Frauentag.
Der Frauenrat der Stadt organisierte eine "picket line", an der sich auch Courage-Frauen beteiligten. Ziel war es, Frauenforderungen in die Öffentlichkeit zu tragen. Die Tour mit Parolen und Schildern sollte am Kiliansplatz münden, es hieß "Dort sind verschiedene Gruppen und Organisationen mit Ständen vertreten". Die Nazi-Kundgebung konnte durch eine kurzfristig angesetzte Gegendemo nicht verhindert werden, wurde aber durch die Antifaschisten übertönt und konnte nur unter massivem Polizeischutz isoliert von der Bevölkerung abgehalten werden.
Karlsruhe (Korrespondenz): Mit Infoständen mitten in der Fußgängerzone wurde in Karlsruhe der 8. März gefeiert. Strahlender Sonnenschein und blauer Himmel waren ein gelungenes Ambiente zu den verschiedenen Infoständen. Der Frauenverband Courage hatte die Initiative ergriffen und unterschiedliche Parteien und Organisationen eingeladen. Courage, Grüne, MLPD, REBELL und Umweltgewerkschaft stellten ihre Positionen und Programme vor. Am offenen Mikrofon gab es zahlreiche Kurzreden und es wurden gemeinsam Lieder gesungen wie "Brot und Rosen" oder "Here we go".
Viele Passanten blieben stehen und suchten das Gespräch. Der Rebell hatte sich eine tolle Idee ausgedacht. An seinem Stand konnte man Taschen bemalen. "Fight sexism" oder "Atomkraftwerke abschalten" stand dann auf den Einkaufstaschen. Für die Umweltgewerkschaft konnten neue Interessenten gewonnen werden. Courage sorgte mit Kaffee und Kuchen auch für Gemütlichkeit in dem ganzen Trubel. Viele Gespräche drehten sich um eine Zukunft in der die Unterdrückung und Ausbeutung der Frauen überwunden sein wird. "Es gibt keine befreite Gesellschaft ohne Befreiung der Frau." Das war ein gemeinsamer Konsens.
Köln (Korrespondenz): Rund 500 Teilnehmerinnen und Teilnehmer zogen dieses Jahr am 8. März mit vielen bunten Fahnen, kämpferischen Parolen und lautstark durch Köln-Mülheim - fast fünfmal so viel wie letztes Jahr. Mit dabei ein breites Spektrum kurdischer und türkischer Frauenorganisationen, der Frauenverband Courage, MLPD, REBELL sowie Frauen und Mädchen der Roten Antifa. Beteiligt waren mit MLKP und TIKB auch zwei weitere (türkisch/kurdische) ICOR-Organisationen. Schon bei der Auftaktkundgebung begeisterte, wie viele gerade jüngere Frauen selbstbewusst und mutig ihre Anliegen vorbrachten.
In den Redebeiträgen wurde das ganze Spektrum des Kampfs gegen die besondere Ausbeutung und Unterdrückung der Masse der Frauen thematisiert, von niedrigerer Entlohnung über alltäglichen Sexismus und Schönheitswahn bis zur Betroffenheit von politischer Unterdrückung und imperialistischer Aggression wie jetzt in der Ukraine. Ein wichtiges Thema war aber auch das Ziel einer von Ausbeutung und Unterdrückung befreiten Gesellschaft. In mehreren Beiträgen wurde von der Rolle der Frauen im Freiheitskampf in Rojava (Westkurdistan/Nordsyrien) berichtet.
Die Vertreterin der MLPD warb für die Perspektive vereinigter sozialistischer Staaten der Welt und die Rednerin des Jugendverbands REBELL forderte auf, in der Vorbereitung der nächsten Weltfrauenkonferenz in Nepal aktiv zu werden. Der anschließende Demonstrationszug erweckte große Aufmerksamkeit. Überall schauten Anwohner aus den Fenstern, zückten ihre Kameras, teilweise verfolgten ganze Pulks von Kneipenbesuchern am Straßenrand die Demo. Nach der Rückkehr zum Wiener Platz klang die gelungene Aktion bei schönstem Wetter mit Musik und Tanz aus.
Magdeburg (Korrespondenz): Die Straßenaktion zum 8. März war bunt. "Wir wollen die Köpfe pinkifizieren", meinte "Parole Pink". Sie hatten einen Häkelstand für benachteiligte Mädchen. Daneben der Stand des Frauenverbands Courage, wo Unterschriften gegen die Aberkennung der Gemeinnützigkeit von Courage gesammelt wurden. "Wir hatten viele intensive Gespräche", sagte Rita Renner. Außerdem waren "Arbeit Zukunft" und die MLPD vertreten. "Der Satz auf der Stelltafel - eine Befreiung der Frau wird es erst im Sozialismus geben - das gab oft den Anstoß für Diskussionen", so Birgit von der MLPD. Das war eine gelungene Aktion, war die übereinstimmende Meinung. Allerdings: "Es sollten sich noch mehr Frauengruppen beteiligen", merkte Annerose an.
Mülheim/Ruhr (Korrespondenz): "Die Stimmung war ja noch besser als am 14. Februar!" Das war in Kürze das Resümee einer der Tänzerinnen. Sie hatten mit der schwungvollen Tanz-Demo zu der Musik "Break the Chain" (Brecht die Kette) bei der Gemeinschaftsaktion zum Internationalen Frauentag in der Mülheimer Fußgängerzone die Umstehenden regelrecht mitgerissen. Aufgerufen hatten der Frauenverband Courage, die MLPD und ihr Jugendverband REBELL, der Verein "Love from Africa e.V.", das kürzlich gegründete Wählerbündnis "Mülheim steht AUF", dessen Mitglieder etliche Unterschriften für die Kandidatur zur Kommunalwahl sammelten.
Das offene Mikrofon wurde lebhaft genutzt, über den Skandal der Giftmülleinlagerung in stillgelegten Zechen aufgeklärt, für die 2. Weltfrauenkonferenz der Basisfrauen geworben und Spenden gesammelt, die Perspektive einer sozialistischen Gesellschaft vorgestellt, in der die Befreiung der Frau Wirklichkeit wird.
Die afrikanische Moderatorin berichtete von der Lage der Frauen in ihrer Heimat und in Deutschland, insbesondere rief sie ihre hier lebenden Landsleute dazu auf, die deutsche Sprache zu lernen – eine wichtige Voraussetzung, um hier Freundschaften zu schließen und sich besser kennen zu lernen. Ein Zumba-Tänzer und Trommler zog die Umstehenden in seinen Bann und animierte sie zum Mittanzen. Über alle weltanschaulichen Unterschiede hinweg war man sich einig: Am 8. März gehört die Straße der kämpferischen Frauenbewegung!
München (Korrespondenz): Bei strahlendem Sonnenschein fand die Kundgebung eines sehr breiten Bündnisses verschiedener Frauenorganisationen mit zahlreichen Unterstützerinnen am belebtesten Platz Münchens statt. Hunderte von Menschen blieben zeitweilig stehen, wenn die elf Rednerinnen in ihren kurzen Beiträgen Probleme und Forderungen der Frauen vortrugen: Die Situation der Entgeltungleichheit, die in Deutschland europaweit Spitze ist, die Zerstörung der Einheit von Mensch und Natur, den Sexismus, die Situation der Frauen in Asylbewerberheimen und vieles mehr. Der Frauenverband Courage rief auf zur Solidarität mit dem Kampf um die Wiedererlangung der Gemeinnützigkeit und stellte den Fahrplan zur Weltfrauenkonferenz 2016 vor. Immer wieder brachten Tänzerinnen die Frauen in Bewegung, so gleich zu Beginn mit Zumba, mit dem "One Billion Rising"-Tanz zu "Break the Chain" oder es forderten Lieder zum Mitsingen auf, wie das Umweltkämpferlied der Rotfüchse.
Sehr einfallsreich waren wieder die Frauen der IG Bau, trugen sie doch ihre Rettungsschirme gleich selbst auf dem Kopf. Sie hatten sich auf einem Platz in der Nähe getroffen und wollten zum Marienplatz zu Fuß gehen - das wurde ihnen von der Polizei als "unangemeldete Demonstration" verboten - und sie mussten per U-Bahn zum Platz gelangen.
Protestiert wurde gegen die Verweigerung eines Raumes für die kurdischen Freunde. Sie hatten seit Wochen für den 9. März ihr Newroz-Fest geplant und jetzt wurde ihnen, vermutlich auf Intervention der Polizei, der Raum nicht zur Verfügung gestellt. Bei der anschließenden Demonstration hin zur Saalveranstaltung des DGB München heizte eine Sambagruppe den Teilnehmerinnen ein und erregten die Aufmerksamkeit aller Passanten.
Warum sich die Frauen des DGB nicht durchringen konnten, die Kundgebung und Demonstration in ihren Publikationen mit anzukündigen, liegt wohl an der wirklichen Überparteilichkeit der Aktion mit Frauen aus ver.di, SPD-Frauen, "Die Linke", MLPD, der Partei "Die Frauen", IFFF-Frauen und verschiedenen Migrantenorganisationen sowie zahlreichen Männern. Die vier organisierenden Frauenverbände waren zu Recht stolz auf diese sehr gelungene, gemeinsame und kämpferische Aktion der Münchner Frauenbewegung.
Nürnberg (Korrespondenz): Bei strahlendem Sonnenschein und mit guter Laune fanden am Weltfrauenkampftag in Nürnberg die Aktionen des 8. März Bündnisses statt. Das Bündnis besteht aktuell aus 17 Organisationen, die zum Großteil aus dem linken und links-autonomen Spektrum kommen. Im Anschluss fand eine Demonstration statt, die mit ca. 500 Teilnehmerinnen und Teilnehmern die größte 8. März-Demo seit langem in Nürnberg war!
Bei den Informationsständen und der Kundgebung wurde ein buntes Bild eines Teils der Frauenbewegung deutlich. Junge Frauen stellten die Benachteiligung von Frauen und den gesellschaftlichen Schönheitswahn in Theaterbildern dar und sprühten ihre Forderungen auf den Boden. Es gab einen Stand von Migrantinnen, der über die Situation als Migrantin in Deutschland aufklärte und gegen die Asylpolitik der Stadt Nürnberg protestierte, die sich "Stadt der Menschenrechte" nennt. Stände, unter anderem von der MLPD, der "Linken Liste" und des Medya-Volkshauses, stellten ihre Positionen zur Frauenpolitik dar.
Courage-Frauen protestierten mit bunten Plakaten gegen die Aberkennung ihrer Gemeinnützigkeit, die Frauen der ATIF fielen mit vielen lila Flaggen auf, der REBELL verkaufte mit den ROTFÜCHSEN selbst gebastelte Rosen und auch die anderen Gruppen hatten sich besondere Aktionen überlegt. Kulturelle Beiträge kamen von kurdischen Jugendlichen, die einen Volkstanz aufführten und einem Chor, unter anderem mit dem Lied "Brot und Rosen".
Auf Interesse bei den Passanten in der Innenstadt trafen auch die zahlreichen kurzen Reden, die immer wieder die benachteiligte Situation von Frauen in Deutschland und weltweit darstellten, oft gesellschaftliche Ursachen der doppelten Ausbeutung und Unterdrückung anprangerten und auch positive Beispiele von "Frauenwiderstand" wie zum Beispiel in Rojava und Indien benannten.
Unsere Werbung zur aktiven Unterstützung der Weltfrauenkonferenz und die Einladung zum Frauenpolitischen Ratschlag in Chemnitz als wichtiger Bestandteil zum überparteilichen Zusammenschluss der kämpferischen Frauenbewegung wurde von vielen Frauen begrüßt und sie gaben gern ihre Adressen für weitere Informationen an uns weiter.
Was uns nicht gefiel, war die erneut sichtbare Spaltung in der Frauenbewegung in Nürnberg, einige von uns machten während der Aktionen immer wieder einen "Spaziergang" zu den Frauen der IG Metall und von ver.di, die 400 Meter weiter fast zeitgleich ihre Aktionen zum 8. März durchführten. Wir wollen das nächste Mal hartnäckiger daran arbeiten, dass diese Trennung in der Frauenbewegung überwunden wird und es im Jahr 2015 eine gemeinsame Aktion am 8. März auf der Straße gibt!
Recklinghausen (Korrespondenz): Das Frauenforum, Vertreterinnen von ver.di, die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt, der Frauenverband Courage, die Initiative zur Gründung einer Umweltgewerkschaft, MLPD, Die Grünen – rund 30 Leute - beteiligten sich an einer bunten gemeinsamen Aktion zum Internationalen Frauentag in Recklinghausen. Der Frauenverband Courage hatte die Initiative ergriffen. Erstmalig kam es zu diesem breiten Bündnis, worauf alle stolz waren.
Am offenen Mikrofon stellten die Frauen ihre Forderungen und Ziele vor. Frauen des Frauenforums verteilten Rosen an die Verkäuferinnen in umliegenden Städten, die Grünen grüßten mit Frauentags-Gebäck. Frauen von Courage erhoben mit Schildern ihre Stimme gegen Sexismus, für die 30-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich, für eine befreite Gesellschaft. Die Solidarität mit dem Bergmann Christian Link als Umweltkämpfer wurde von der Vertreterin der Umweltgewerkschaft überbracht und die Frauen aufgefordert, sich für die Rettung der Lebensgrundlagen einzusetzen: denn Umweltbewegung und Frauenbewegung gehören zusammen.
Die MLPD-Vertreterin überbrachte die Grüße der MLPD als ICOR-Mitglied, hob den internationalen Charakter des Frauentags hervor und die Perspektive der Befreiung der Frau in einer sozialistischen Gesellschaft. Viel los war am liebevoll gestalteten Stand der MLPD mit Literatur und Kunsthandwerk, mit vielen grundsätzlichen Diskussionen, die sich beim Verkauf der Streitschrift "Neue Perspektiven für die Befreiung der Frau" entwickelten. Frauen der MLPD sammelten 27 Euro für die Weltfrauenkonferenz in Nepal. Es wurden sieben "Rote Fahnen" verkauft, 4 Euro Spenden für die MLPD gesammelt und 54 Euro beim Brötchen- und Kuchenverkauf eingenommen.
Stuttgart (Korrespondenz): "Frauen verbinden Welten – Kämpfen international" - dies wurde auf der Frauen-Infomeile auf dem Schlossplatz lebendig. Auf dem Schlossplatz entstand ein breites Bündnis von Courage, Gewerkschafterinnen von unten, ver.di, Umweltkämpfern, internationalen und revolutionären Organisationen, MLPD und Linkspartei beteiligten sich mit Ständen. Die bis zu zehn Mitmachstände auf dem von Tausenden besuchten Schlossplatz wurden umringt und vielfältigste Kontakte wurden geknüpft.
Die Demonstration wurde angeführt von der kurdischen Frauengruppe und Frauen in bunten glitzernden Kostümen. Sie war vielfältig und mit skandierten Parolen von internationalem Charakter auch einheitlich. Als die Demonstration mit rund 300 Personen auf dem Schlossplatz einlief, war durch die voll besetzten Straßencafes kaum ein Durchkommen. Mit Trommelgruppen, Volkstanz und einer Kundgebung beendeten die Frauen um 16 Uhr ihre Straßenaktion.
Von den Betriebsgruppen der MLPD bei Daimler, Porsche, Bosch und SSB wurden Rosen mit einer Grußkarte zum internationalen Frauentag verkauft.
Auf der Veranstaltung der MLPD Stuttgart-Sindelfingen klang der Frauentag aus. Thematisiert wurde: "Stoppt Sexismus im Alltag" – dies betrifft Frauen und Männer und insbesondere junge Frauen und Mädchen. Über die Massenkultur von Kindesbeinen aufgedrängten Schönheitsidealen untergräbt das Selbstbewusstsein der Frauen, erschwert auf Liebe begründete Partnerschaften und den gemeinsamen Kampf um die Befreiung der Frau. Vorgestellt wurde der Fahrplan zur Weltfrauenkonferenz 2016 in Nepal und die Solidarität mit dem am 10. Februar begonnenen Streik der Greif-Arbeiter und ihrer Familien wurde organisiert. Der Filmbericht direkt aus Istanbul von BIR-KAR wurde an den Mesopotamischen Kulturverein weitergegeben, um ihn dort auch noch zu zeigen. 90 Teilnehmer spendeten für die Frauenarbeit der MLPD.
Tübingen (Korrespondenz): Kämpferische Frauen in Tübingen, das ist schon seit Jahren eine Tradition. Und dass der Stadt das gar nicht lieb ist, hat die gleiche Tradition. Eine an für sich erstmalig gemeinsam von Stadt und Frauen geplante Musik- und Informationsveranstaltung am Vorabend des 8. März war von der Stadt wieder gestrichen worden.
Die Frauen ließen sich davon nicht beeindrucken. Das Tübinger Frauennetzwerk, in dem mittlerweise 19 Gruppen – angefangen bei Migrantenorgansiationen und ver.di über Frauenprojektehaus und "Frauen helfen Frauen" bis zur Initiativgruppe für eine Umweltgewerkschaft, SPD, Frauenverband Courage und MLPD – auf Augenhöhe zusammenarbeiten, hatte zum 8. März wieder zum "Holzmarktspektakel" aufgerufen.
Die Gruppen hatten ihre Stände aufgebaut und ca. 600 Tübingerinnen und Tübinger durften über zweieinhalb Stunden lang erleben, wie am offenen Mikrofon die unterschiedlichsten Statements vorgetragen wurden. Angesprochen waren konkrete Hilfestellungen für Frauen in Notlagen, Kommunalpolitik, die akute Kriegsgefahr in der Ukraine bis hin zur Befreiung der Frau durch die soziale Revolution. Auch ein Tanz "Break the chain" von "One Billion Rising" und die ROTFÜCHSE mit ihren selbstgebackenen Muffins waren vertreten.
Alles fand in einer sehr solidarischen, freundschaftlichen und offenen Atmosphäre statt. Im Ausblick wurde bereits der nächste Internationale Frauentag angesprochen: Das wird dann der Startschuss für den Endspurt hin zur 2. Weltfrauenkonferenz in Nepal sein.
Waiblingen (Korrespondenz): Die Nacht war kalt und die Windschutzscheibe musste freigekratzt werden. Doch der klare Himmel versprach einen sonnigen Tag. Um 9.30 Uhr trafen sich eine Frau und zwei Männer auf dem "Postplatz" in Waiblingen, um zum internationalen Frauentag einen Infostand durchzuführen. Mit dabei waren 40 weiße Rosen geschmückt mit dem Flyer aus der Reihe" Klartext" ...
Zu Anfang waren wir eher mit der Kälte beschäftigt, denn obwohl es ein zentraler und zumeist gut belebter Platz ist, waren sehr wenige Frauen wie Männer unterwegs. Doch dann ging es Schlag auf Schlag. Unser Motto war klar und eindeutig: "Der 8.März ist der Internationale Frauentag, an dem weltweit die Frauen mutig und gemeinsam mit den Männern für die Gleichberechtigung und gegen Unterdrückung und Ausbeutung auf die Straße gehen! Organisiert Euch!"
Skandalös fand eine Frau, dass ausgerechnet im Musterländle die Lohnunterschiede Spitzenreiter sind und zwar um 28 Prozent. In weiteren Gesprächen wurde der offensichtliche Lohnunterschied bestätigt. Die Gleichbehandlung der Frauen wäre in Deutschland sehr im Argen, meinte eine andere Passantin.
Ein Pärchen kam direkt auf unseren Infostand zu und fragte, was denn MLPD bedeutet. Sie hörten interessiert zu und wir erklärten kurz unseren Standpunkt. Es stellte sich heraus, dass beide erst aus Moskau kamen, der Mann selbst konnte sich auf Deutsch gut verständigen, seine Frau, die kein Deutsch verstand, erhielt aber die Übersetzung durch ihren Mann. Er teilte unsere Meinung des Verrats des Sozialismus in der früheren Sowjetunion. Beide nickten freundlich und waren positiv überrascht, dass es in Deutschland eine marxistisch-leninistische Partei gibt.
Eine Rentnerin bestärkte uns in unserer Meinung, dass man die Probleme nur gemeinsam lösen kann. Frau und Mann würden schließlich auch gemeinsam für Kinder sorgen und müssten auch gemeinsam kämpfen. Sie hätte Glück mit ihrem Mann und wünsche sich für alle anderen Menschen das Gleiche.
Für viele war die MLPD völlig unbekannt. Viele zeigten kein Interesse und lehnten freundlich ab oder gingen wortlos weiter. Eindeutige antikommunistische Anfeindungen konnten wir nicht feststellen, wobei antikommunistische Vorbehalte sehr wohl in fast allen Gesprächen zu erkennen waren. Selbst die Sonne fand ihren Weg und erwärmte unser Herz.
Wuppertal (Korrespondenz): "Wir rufen die Frauen aller Länder!" Gemäß diesem Motto beteiligten sich zehn Organisationen am diesjährigen Internationalen Frauentag in Wuppertal. Erstmals war die Alevitische Gemeinde dabei, aber auch aus Russland stammende Frauen. Weit über 200 Frauen, Mädchen und Männer beteiligten sich an der Auftaktkundgebung, die von vielen Passanten aufmerksam verfolgt wurde. Es war ein vielfältiges, buntes Programm, das vorbereitet war:
Eine kurdische Mädchentanzgruppe begeisterte ebenso wie kämpferische Beiträge, in denen etwa die Arbeitsbedingungen bei C&A angeprangert wurden – viele Mitarbeiterinnen haben nur Dreimonatsverträge, sind in ständiger Existenzunsicherheit gehalten. Besonders aufmerksam wurde registriert, dass die Frauenbewegung weltweit wächst und sich international zusammenschließt, was sich auch in der Vorbereitung der Weltfrauenkonferenz 2016 in Nepal ausdrückt.
Großen Beifall gab es dafür, den Angriff auf den Frauenverband Courage auf die Gemeinnützigkeit gemeinsam zurück zu schlagen, richtet er sich doch gegen die gesamte kämpferische Frauenbewegung, die den Zusammenhalt über weltanschaulichen Grenzen hinweg erfordert. Da ist es selbstverständlich, dass revolutionäre Frauen ebenso mitarbeiten wie religiös orientierte. Auch nahm die Sorge um den Erhalt der Einheit von Mensch und Natur einen wichtigen Raum ein; unter anderem wurde das Buch "Katastrophenalarm! Was tun gegen die mutwillige Zerstörung der Einheit von Mensch und Natur?" vorgestellt und für die Umweltarbeit der MLPD geworben, aber auch für den Aufbau einer Umweltgewerkschaft.
Nach einer Demonstration durch die Innenstadt, die bei dem schönen Wetter nochmals viele Menschen erreichte, vereinigten sich die Frauen mit den Pflegekräften, die vor den City-Arkaden ihren monatlichen Flashmob durchführten unter dem Motto: Die Pflege ist am Boden! Eine der Veranstalterinnen wies auf die empörenden Arbeitsbedingungen hin, die vor allem Frauen betreffen. Mit einem Fest in den Räumen der Alevitischen Gemeinde endete der Frauentag. Eines der wichtigsten Ergebnisse ist, dass das Bedürfnis gewachsen ist, sich über den 8. März hinaus zu treffen und die Verbindungen zu vertiefen.