Betrieb und Gewerkschaft
ver.di-Streiks in Baden-Württemberg: "Warnstreiks reichen nicht aus"
21.03.14 - Nach dem Streiktag im öffentlichen Dienst in Nordrhein-Westfalen am 18. März gab es auch in anderen Bundesländern weitere Streikaktionen zur laufenden Tarifrunde. In Baden-Württemberg wurde vor allem am 19. März gestreikt. Ein Korrespondent aus Stuttgart berichtet:
"Nach Angaben von ver.di haben sich am 19. März rund 5.000 Beschäftigte des öffentlichen Diensts an der Kundgebung und anschließender Demonstration beteiligt. Sie bekundeten damit ihre Entschlossenheit, die Forderung nach 100 Euro mehr und 3,5 Prozent Lohnerhöhung im Kampf durchzusetzen. Aufschlussreich die Redebeiträge bei der Auftaktveranstaltung: Beschäftigte bei der Polizei, in Kliniken und in Kitas machten deutlich, dass sie noch ganz andere Rechnungen als die Notwendigkeit einer kräftigen Lohnerhöhung offen haben: Sei es zunehmende Arbeitsüberlastung in Kitas oder in Kliniken.
Kämpferische Stimmung dann bei der Demonstration. In Gesprächen wurde deutlich: Viele Demonstrationsteilnehmerinnen waren der Auffassung, dass Warnstreiks nicht ausreichen, um die eigenen Forderungen durchzusetzen. Man müsse sicher wie vor drei Jahren dafür wieder einen längeren Streik organisieren, war in Gesprächen immer wieder zu hören."
Und aus Reutlingen berichtet ein Korrespondent: "Bei Sonnenschein zogen 900 hauptsächlich sehr junge Kolleginnen und Kollegen durch die Reutlinger Fußgängerzone in ausgelassener Streikstimmung mit hunderten von ver.di-Fahnen, selbstgemachten Transparenten von Betriebsdelegationen der verschiedensten Bereiche wie Kreissparkasse Tübingen, Gärtner und Kindergärtnerinnen, Müllarbeiter und Klärwerker. Vereinzelt wurden Parolen und Forderungen gerufen, was die kämpferische Stimmung besonders der Kolleginnen zeigte, die sich zum ersten Mal in ihrem jungen Leben an einem Streik beteiligten."