Betrieb und Gewerkschaft

Hetze gegen streikende Piloten - Solidarität gefordert

Stuttgart (Korrespondenz), 03.04.14: "Der Streik der Unersättlichen" titelte das "Handelsblatt" vom 2. April. Gemeint damit sind aber nicht etwa die Dax-Vorstände, sondern der Streik der Pilotenvereinigung Cockpit. Cockpit schreibt dazu: "Nachdem Lufthansa zur Gewinnmaximierung in den letzten Jahren sukzessive immer mehr profitable Arbeitsplätze von Deutschland ins Ausland verschoben hat, wurde im letzten Jahr der Angriff auf die Versorgungssysteme aller Lufthansa Mitarbeiter begonnen. Die trifft nicht ausschließlich die Cockpitmitarbeiter, doch hier soll damit begonnen werden."

So will die Lufthansa die die Altersgrenze bei der Übergangsversorgung von 55 auf 60 Jahre anheben. Dagegen kämpft Cockpit und verweist auf die hohen Belastungen der Piloten aufgrund der ständigen Zeit- und Klimaverschiebungen, Nachtflüge etc. und dass dies auch im Interesse der Sicherheit der Passagiere liege (www.austrianwings.info).

Gerade weil die streikenden Piloten nicht bereit sind, für die Profitpläne der Lufthansa zu bluten, sind sie für die Herrschenden "die Bösen" und brauchen sie umgekehrt unsere Solidarität. Auch muss der Verschärfung des Streikrechts entgegen getreten werden, die mit der Hetze vorbereitet werden soll. Dabei ist diese Forderung der Unternehmerverbände bereits im Koalitionsvertrag vorgesehen. Danach soll es nur noch der jeweils größten Gewerkschaft erlaubt sein, für ihre Tarifforderungen zu streiken, um die Unternehmen vor Streiks von kämpferischen "Spartengewerkschaften" zu schützen.