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15.05.14 - Proteste in der Türkei: "Kein Unfall - Mord!"

Die Zahl der Toten im Bergwerksunglück in Soma ist inzwischen auf über 380 angestiegen ist, 120 Bergarbeiter werden noch vermisst und sind höchstwahrscheinlich ebenfalls tot. Unterdessen gingen und gehen in fast allen größeren Städten, darunter Ankara und Istanbul, zahlreiche Menschen auf die Straße und fordern den Rücktritt der Erdogan-Regierung. In Istanbul waren es gestern Abend 20.000, in Izmir heute ebenfalls 20.000. Die Polizei setzte Wasserwerfer und Tränengas gegen die Demonstranten ein. Für heute haben vier Gewerkschaftsverbände, darunter Turk-Is und DISK, zum Streik gegen die Privatisierungspolitik und die Vernachlässigung des Arbeitsschutzes aufgerufen. Erdogan hatte die Wut noch mit seiner Äußerung "Arbeitsunfälle ereignen sich überall" angefacht. Beim seinem Besuch in Soma gingen wütende Angehörige auf die Straße und nannten ihn einen "Mörder". Er musste - abgeschirmt von seinen Bodyguards - regelrecht vor ihnen flüchten.