International
Den kommenden Montag den Toten von Soma widmen
17.05.14 - In einer Pressemitteilung schlägt die bundesweite Koordinierung der Montagsdemo-Bewegung vor, den kommenden Montag auch der Trauer und Wut über die Toten in Soma zu widmen. Sie schreiben:
Wir sind sehr traurig, aber auch wütend und empört über das verheerende Grubenunglück, das sich am 13. Mai 2014 im türkischen Soma ereignet hat. Fast 300 Bergleute wurden bisher tot geborgen.
Grubenunglücke sind heute keine unvermeidbaren Katastrophen mehr.
Und es spricht viel dafür, dass das Unglück in Soma verhindert hätte werden können. Denn die Oppositionspartei CHP hatte noch vor wenigen Wochen im Parlament von Ankara den Antrag gestellt, die bisherigen Zwischenfälle genau in diesem Bergwerk zu untersuchen. Das wurde von der Regierungspartei AKP des Ministerpräsidenten Recep Tayyip Erdogan abgelehnt.
Das Grubenunglück bringt zum Ausdruck, wie in dieser Gesellschaft menschenverachtend nicht nur mit Arbeitslosen umgegangen wird, sondern auch mit denen, die Arbeit haben. Sie werden ausgebeutet, vielfach ihre Arbeitskraft und Gesundheit ruiniert und ihre Leben für die Profitgier der Konzerne aufs Spiel gesetzt.
Die Koordinierungsgruppe der Bundesweiten Montagsdemonstration schlägt vor, auf den Montagsdemonstrationen/aktionen in allen Städten am kommenden Montag, 19.5.14, die Trauer und Solidarität mit den Familien der toten Bergleute, den verletzten Bergleuten und ihren Kollegen zu einem besonderen Schwerpunkt zu machen. Aber auch unseren Protest gegen die unmenschliche Politik und das Verhalten des Bergbaukonzerns und der türkischen Erdogan-Regierung und unsere Verbundenheit mit dem in der Türkei entstandenen Widerstand auf die Straße zu bringen. Lasst uns in Gedenkminuten unsere Trauer und unser tiefes Mitgefühl zum Ausdruck bringen und mit unseren Offenen Mikrofonen und Demonstrationen aufklären und protestieren.
Wir fordern die vollständige Aufklärung der Ursachen des Grubenunglücks, die Bestrafung der Verantwortlichen und Sofort- und nachhaltige Hilfe für die betroffenen Familien! Hoch die internationale Solidarität!
16. Mai 2014
Fred Schirrmacher, Hans Nowak, Ulja Serway