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HDP kritisiert Vertuschung und Unterdrückung der Wahrheit über Soma

HDP kritisiert Vertuschung und Unterdrückung der Wahrheit über Soma
Ertugrul Kürkcü (foto: ertugrulkurkcu.org)

26.05.14 - Das Treffen der Parlamentsabgeordneten der Halkların Demokratik Partisi ("Demokratische Partei der Völker", HDP) in der Türkei am Dienstag, dem 20. Mai 2014, begann mit einer Gedenkminute für die mindestens 301 Bergleute, die am 13. Mai in Soma getötet wurden. Alle Abgeordneten trugen ein schwarzes Band am Arm, um die Kumpel zu ehren.

Es waren unter anderem Abgeordnete der HDP, die von der ersten Stunde an in Soma vor Ort waren und dort mit dafür sorgten, dass Hilfe geleistet wurde, eine breite Öffentlichkeit national und international hergestellt und der Widerstand organisiert wurde. Ertugrul Kürkcü, neben Sebahat Tuncel gleichberechtigter Vorsitzender der HDP, kritisierte scharf die anhaltende Desinformationspolitik der Erdogan-Regierung und erklärte unter anderem:

"Wir wissen nicht, was wirklich in Soma geschah. ... Wir wissen jedoch, dass die Regierung eine Untersuchung in der Zeche durch unabhängige Fachleute verhindert. Die Regierung hat dafür gesorgt, dass alle 'Außenstehenden' aus der Umgebung der Zeche entfernt worden sind. Die Regierung hat direkte Gewalt gegen die angewandt, die nach Soma gekommen sind, um ihre Solidarität mit den Opfern zu zeigen.

Unsere Abgeordneten waren am 13. Mai in Soma vor Ort. Ich selbst war mit ihnen. Die von offizieller Seite mitgeteilte Zahl der getöteten Bergleute wechselte häufig. Die Zahl ist nicht gesichert. Es wird Konfusion erzeugt. Die Toten wurden auch weder in Sicht der Medien aufgebahrt, noch wurden die Leichen von einigen Bergleuten an deren Familien übergeben. Niemand von den unabhängigen Medienvertretern vor Ort bekam Informationen."

Die Bergwerks-Katastrophe von Soma ist auch Titelthema der aktuellen Druckausgabe der "Roten Fahne" - hier bestellen)