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Soma: mehr als ein tragisches Unglück

Soma: mehr als ein tragisches Unglück
Retter und Helfer am Mundloch zur Unglücksmine von Soma (foto: Voice of America)

Rüsselsheim (Korrespondenz), 11.06.14: Vor Kurzem fand im hessischen Benzheim eine Versammlung angesichts des Grubenunglücks in Soma (Türkei) statt. Über 150 Teilnehmer aus der ganzen Region waren sich einig: Die Toten und verletzten Arbeiter von Soma und ihre Familien sind nicht einem tragischen Unglück, sondern einem Verbrechen zum Opfer gefallen.

Ihre Auffassung stützt sich unter anderem auf folgende Einzelheiten:

Zirka 4 Millionen Euro Investitionen für Schutzräume im Bergwerk mit Telefonleitung sowie gesonderter Wasser- und Luft-Zufuhr hätten wohl allen oder einem Großteil das Leben gerettet.

Sensoren zur Erfassung eines sinkenden Sauerstoffgehaltes im Bergwerk waren offensichtlich ausgeschaltet, so dass es keine Kontrolle mehr gab, ob unten noch ein Arbeiten und Leben möglich ist, oder ob andere Gase vorhanden sind, die auch Explosionsgefahr bedeuten können.

Ein von den Kollegen bemerkter Hitzeaufbau wurde von der Geschäftsführung ignoriert. Dabei weiß jeder im Explosionsschutz bewanderte, dass es für die Summe aus Eigenerwärmung der Geräte und Umgebungstemperatur kritische Grenzen gibt.

Hoch die internationale Solidarität!