International

US-Regierung entsendet Spezialeinheiten in den Irak

US-Regierung entsendet Spezialeinheiten in den Irak
Die Volksverteidigungseinheiten (YPG) aus Rojava und die Peshmerga aus dem Irak wollen die ISIS-Banden zusammen bekämpfen (foto: Die Kurden)

17.06.14 - Hatte die US-Regierung bisher Luftangriffe als "eine ihrer Optionen" bezeichnet, so gab US-Präsident Obama am Montagabend die Entsendung von zunächst 275 Elite-Soldaten bekannt: "Die Einheit wird im Irak bleiben, bis die Sicherheitslage es nicht länger erfordert." Am selben Tag erreichte die "USS Mesa Verde" mit 550 Marineinfanteristen und Spezialflugzeugen für deren Einsatz den Persischen Golf. Dort befindet sich bereits der Flugzeugträger "USS George H.W. Bush". Mit der faschistisch-islamistischen Regierung im Iran finden zugleich Gespräche statt.

Es geht um das Vorgehen gegen den Rivalen Saudi-Arabien und dessen Stellvertreter-Armee ISIS in der strategisch wichtigen Ölregion sowie gegen den Kampf des kurdischen Volkes um nationale und soziale Befreiung. Dort finden zwischen Kommandanten der YPG (Volksverteidigungseinheiten) von Rojava (Westkurdistan/Syrien) und den südkurdischen Peshmerga (bewaffnete kurdische Einheiten in Irak-Kurdistan) weitere Treffen zur Koordinierung des gemeinsamen Kampfes gegen die faschistisch-islamistischen ISIS-Banden statt.

Die YPG kontrolliert die größten Teile Rojavas (Westkurdistan) in Syrien; die Peshmerga haben - nach der Flucht der irakischen Armee - die Kontrolle der größten kurdischen Stadt Kirkuk und weiterer kurdischer Siedlungsgebiete im Irak übernommen. Die Grenzregionen von Rojava und Irak werden gemeinsam gegen die ISIS-Banden verteidigt. In einer aktuellen Meldung der kurdischen Nachrichtenagentur ANF heißt es: "Die Region Sinjar, die dicht bei Mossul liegt, ist gegenwärtig noch von ISIS besetzt. Die YPG hat mitgeteilt, dass sie inzwischen bereit ist, Aktivitäten zum Schutz von Sinjar zu übernehmen."

Gegen den nationalen und sozialen Befreiungskampf in Rojava hatten die westlichen Imperialisten und die mit ihnen verbundenen reaktionären Regierungen in der Türkei und Saudi-Arabien die ISIS-Banden unterstützt. Der Verantwortliche der YPG von Kobani, Sheikh Hassan, erklärte bei einem Besuch von Einheiten der YPG und der YPJ (Yekîniyên Parastina Jinan – Frauenverteidigungseinheiten) am 16. Juni: "Die Söldnerbanden, die gegenwärtig Südkurdistan angreifen, sind die gleichen Söldner, die seit zwei Jahren, unterstützt von regionalen und internationalen Mächten, Rojava angreifen, um den Willen des kurdischen Volkes zu brechen und die gemachten Errungenschaften in Rojava zu eliminieren."

Angesichts der Berichte, dass Offiziere des türkischen Geheimdienstes die ISIS-Banden im Irak ausgebildet und vier türkische Soldaten jetzt in Fallujah/Irak festgenommen wurden, wächst in der Türkei die Kritik an der reaktionären Erdogan-Regierung weiter. In der ANF-Meldung heißt es dazu: "Die türkische Armee ist der militärischen, ökonomischen und juristischen Unterstützung von ISIS und anderer terroristischer Banden in Syrien angeklagt ... dass diese Banden die Grenze von der Türkei nach Syrien und Rojava ohne Probleme passieren konnten, das Volk angegriffen haben und Vergehen gegen die Menschlichkeit und Kriegsverbrechen begangen haben."

Die Internationale Koordinierung revolutionärer Organisationen und Parteien (ICOR) hat auf ihrer 2. Weltkonferenz eine Resolution zu Rojava verabschiedet. Sie kann hier gelesen werden!