Umwelt
NATO-Generalsekretär verleumdet Anti-Fracking-Bewegung
24.06.14 - In ganz Europa formieren sich die Fracking-Gegner gegen das Vorhaben der EU-Kommission und der internationalen Monopole, breit das sogenannte "hydraulic fracturing" (Fracking) einzuführen. Durch Zertrümmerung tiefliegender Gesteinsschichten und den Einsatz hochgiftiger Chemikalien sollen Erdöl und Erdgas gefördert werden, mit unabsehbaren Folgen und Risiken für Mensch und Umwelt.
Nun drückt auch Bundeswirtschafts- und Energieminister Sigmar Gabriel (SPD) aufs Tempo und will eine Gesetzesvorlage durchpeitschen, die auf 86 Prozent der in Frage kommenden Flächen Fracking gestatten soll - obwohl erst vor kurzem die Umweltminister der Bundesländer sich gegen den Einsatz des Fracking ausgesprochen haben. Anders Fogh Rasmussen, derzeit noch amtierender NATO-Generalsekretär und geübt im Einsatz von Desinformation, Verleumdung und Lüge, gibt nun diesen Plänen militärische Schützenhilfe.
Letzten Donnerstag entdeckte er die Umweltschutzbewegung als hinter den westlichen Linien agierende Truppe Kreml-gesteuerter Agenten und erklärte, Verbündete hätten ihm "berichtet, dass sich Russland als Teil seiner ausgeklügelten Informations- und Desinformationstätigkeiten aktiv mit sogenannten Nichtregierungsorganisation engagiert - also Umweltschutzorganisationen, die gegen Schiefergasförderung vorgehen". Ziel der Moskauer Regierung sei es, "Europas Abhängigkeit von importiertem russischen Gas aufrechtzuerhalten". ("Spiegel online", 20.6.14)
Die NATO distanzierte sich vorsichtig von diesen Äußerungen. Dennoch bleibt, wie sich das aggressive, reaktionäre Militärbündnis nicht nur gegen den imperialistischen Rivalen Russland in Stellung bringt. 45 Organisationen und Initiativen aus zehn europäischen Ländern protestierten in einem offenen Brief gegen diese Verleumdungskampagne und letztlich auch Kriminalisierung.
Ironisch schrieben sie: "Da die Arbeit der Nato stark auf detaillierter und präziser Informationssammlung basiert, hoffen wir, dass Ihre außergewöhnlichen Behauptungen durch außergewöhnliche Beweise gestützt sind", heißt es in dem offenen Brief. "Deshalb rufen wir Sie auf …, entweder Belege für diese Anschuldigungen anzubieten oder sich öffentlich für diese Falschbehauptung zu entschuldigen". ("Spiegel online", 21.6.14)
Bleibt abzuwarten, ob Herr Rasmussen überhaupt Anstand und Charakter für einen solchen Schritt hat. Selbst wenn es seitens des russischen Geheimdienstes solche Infiltrationsversuche geben sollte, ist Rasmussens Ziel doch nur die Diskreditierung der kämpferischen Umweltbewegung. Deutlich wird, dass die umweltzerstörerischen Vorhaben der internationalen Energiemonopole, der nationalen Regierungen und der EU-Kommission nur in einem harten, internationalen aktiven Widerstand zu verhindern sind.
Internationaler Stopp und gesetzliches Verbot für Fracking! Auflösung der NATO!
Das neue Buch von Stefan Engel, "Katastrophenalarm!", enthält auch einen eigenen Abschnitt zum Thema "Das Zerstörungspotenzial der globalen Fracking-Pläne".