Betrieb und Gewerkschaft

3.200 Arbeitsplätze im Daimler-LKW-Bereich in Gefahr

3.200 Arbeitsplätze im Daimler-LKW-Bereich in Gefahr
(foto: o.nordsiek für wikicommons)

Stuttgart (Korrespondenz), 05.07.14: Was Daimler in den Medien als "Optimierungsprogramm" bezeichnet, ist ein massiver Personalabbau in den Werken Mannheim (900), Kassel (800), Gaggenau (700) und Wörth (800), der bis 2021 erfolgen soll. "Optimiert" werden soll die Umsatzrendite im LKW-Bereich, die mit 5,2 Prozent noch weit vom 8-Prozent-Ziel entfernt sei. Damit will Daimler seine Weltmarktposition im LKW-Bereich verteidigen und ausbauen - auf dem Rücken der Kolleginnen und Kollegen.

In einem Flugblatt des Betriebsrates im Mannheimer LKW-Motorenwerk wird das Ziel ausgegeben: "Alle Arbeitsplätze erhalten!" Gleichzeitig wird kritisiert, dass sich das Management "einseitig auf eine Verbesserung der Kennzahlen" ("Mannheimer Morgen", 2.7.14) konzentriere. Doch es ist eine Illusion, dass in Verhandlungen mit dem Betriebsrat Lösungen gefunden werden, die für beide Seiten gut sind. Auch wäre es blauäuig zu hoffen, dass der Abbau in dieser Dimension ganz ohne Kündigungen abgeht, was sich auch daran zeigt, dass die sogenannte "Beschäftigungsgarantie" nur bis Ende 2016 gilt. Deshalb: Kampf um jeden Arbeitsplatz – auch im Interesse unserer Jugend!

Denn Kampfmaßnahmen sind die einzige Sprache, die der Vorstand versteht. Die gleichzeitig stattfindenden Erpressungsmanöver für weitgehende Zugeständnisse der Belegschaften in anderen Bereichen und Werken oder der geplante Abbau von 2.000 Arbeitsplätze bei Mercedes do Brasil machen deutlich: wir müssen auf konzernweite Kämpfe hinarbeiten und brauchen dazu auch die Solidarität anderer Automobilbelegschaften und vieler Menschen. Genau dieses Ziel wird mit der 1. Internationalen Automobilarbeiterkonferenz verfolgt, die im Oktober 2015 in Sindelfingen stattfinden soll (Infos unter www.iaar.de).