Umwelt

Juni weltweit so heiß wie nie - Arktis-Eisschmelze verstärkt Wetterextreme

Juni weltweit so heiß wie nie - Arktis-Eisschmelze verstärkt Wetterextreme
Auch der Rhonegletscher schmilzt dramatisch (Foto: H. Saarikoski / Flickr)

21.08.14 - Die Erderwärmung beschleunigt sich weiter. Der Juni 2014 war weltweit der heißeste Monat seit Beginn der Temperaturmessungen im Jahre 1850. Die Durchschnittstemperatur von Land- und Meeresoberfläche lag bei 16,22 Grad und war damit 0,72 Grad höher als der Durchschnittswert des 20. Jahrhunderts. Besonders die Meerestemperaturen waren im Juni höher als sonst. Vor allem der Indische und der Pazifische Ozean haben sich dauerhaft erwärmt – sie liegen um 2 Grad über dem langjährigen Mittelwert bis zum Jahr 2000.
Damit hat es den zweiten Monat in Folge einen globalen Temperaturrekord gegeben. Jeder Monat des Jahres 2014 gehört jeweils zu den vier wärmsten Monaten überhaupt. Jedes der vergangenen drei Jahrzehnte war wärmer als das vorherige. 13 der 14 wärmsten Jahre weltweit entfallen auf das 21. Jahrhundert.

Die Meereserwärmung beschleunigt außerdem das Abschmelzen des polaren Eises. Seit 1980 war bis 2010 in jedem Jahrzehnt die Ausdehnung der Eisdecke um etwa acht Prozent zurückgegangen. Ein Vergleich der Höhenmessung des Eises in Grönland und in der Antarktis zwischen 2011 und Januar 2014 mit denen aus den Jahren 2003 bis 2009 zeigte nun eine sprunghafte Beschleunigung der Eisschmelze: Die Westantarktis verlor in den vergangenen drei Jahren dreimal mehr Eis als in den Jahren zuvor, in Grönland hat sich die Schmelze offenbar verdoppelt. Das Alfred-Wegener-Institut (AWI) hat dazu 214 Millionen Messungen des Satelliten "CryoSat-2" ausgewertet.

Wegen der durch die Erwärmung des Meeres resultierenden Ausdehnung des Wassers und wegen der abschmelzenden Gletscher und Eisschilde steigt der Meeresspiegel unaufhörlich. Wetterextreme wie Dürren, Stürme und Überschwemmungen häufen sich deshalb und nehmen an Wucht zu. Die Auswirkungen des Taifuns "Haiyan" auf den Philippinen im November 2013 waren auch deshalb so verheerend, weil der Meeresspiegel in der betroffenen Region in den letzten 10 Jahren um mehr als 3 Zentimeter angestiegen ist, was die Flutwellen enorm anschwellen lässt. Die Überflutungen an Donau und Elbe 2013 waren die schlimmsten seit mindestens 1950. Am Pfingstmontag 2014 überzog ein verheerendes Unwetter NRW, das an einzelnen Orten katastrophale Züge annahm. Durch die veränderte Luftzirkulation in der Atmosphäre "... wird es in den nächsten Jahrzehnten deutlich häufiger zu starken Niederschlägen kommen", prognostiziert Guido Halbig, Leiter des Regionalen Klimabüros des Deutschen Wetterdienstes für Europa (Online-Auszüge lesen aus dem Buch "Katastrophenalarm!" zu dem Thema - vor allem die Auszüge aus Abschnitt III).

Im krassen Widerspruch zu dieser Entwicklung hat die EU ihre ohnehin unzureichenden Ziele zur Reduzierung des klimaschädlichen CO2-Ausstoßes im Januar 2014 auch noch aufgegeben. Zwischen den Jahren 2000 und 2010 legte die Kohlendioxid-Konzentration in der Atmosphäre jedes Jahr um 2,2 Prozent zu, in den Jahren von 1970 bis 2000 war sie im Durchschnitt "nur" um 1,3 Prozent jährlich gestiegen. Fast 80 Prozent der Steigerungsrate gehen auf Energieerzeugung und die Industrie zurück.

Notwendig ist  der Aufbau einer weltweiten aktiven Widerstandsfront zur Durchsetzung wirksamer Sofortmaßnahmen für die Rettung der natürlichen Umwelt vor der Profitwirtschaft. Dauerhaft bewahrt bzw. wiederhergestellt und höher entwickelt werden können die natürlichen Lebensgrundlagen der Menschheit allerdings erst nach dem Sturz des Kapitalismus/Imperialismus und dem Aufbau vereinigter sozialistischer Staaten der Welt.