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Spanien: Acht Airbus-Gewerkschaftern drohen 66 Jahre Haft – ein Skandal!
Hamburg (Korrespondenz, gekürzt), 22.08.14: Acht spanische Betriebsräte und Vertrauensleute der Gewerkschaft CCOO stehen in Madrid vor Gericht – völlig zu Unrecht! Die Staatsanwaltschaft fordert für jeden von ihnen eine Haftstrafe von acht Jahren und drei Monaten. Als Gewerkschafter am Airbus-Werk in Getafe (in der Nähe von Madrid mit ca. 3.000 Beschäftigten) hatten sie sich am 29. September 2010 am landesweiten Generalstreik beteiligt.
Die Belegschaft bei Airbus in Getafe legte ebenfalls die Arbeit nieder. Die Streikposten mussten sich bereits um sieben Uhr morgens gegen Streikbrecher verteidigen. Die massiv und provokant auftretende Polizei wollte den Weg für die Streikbrecher freiprügeln. Dabei gelangten einige Polizisten hinter die Streikposten und wurden dadurch von ihrer Einheit abgeschnitten. Einer der Polizisten verlor die Beherrschung und schoss mit seiner Dienstwaffe wild um sich.
Statt nun gegen diesen Polizisten zu ermitteln, wurde nun nach fast dreieinhalb Jahren am 7. Januar 2014 der Prozess gegen acht Vertrauensleute und Betriebsräte eröffnet. Den acht Gewerkschaftern wird "die Verletzung der Rechte der Arbeiter" vorgeworfen, denn sie hätten Arbeitswillige nicht ins Werk gelassen – ein Hohn!
Die CCOO und die UGT, die beiden großen Gewerkschaften in Spanien, organisieren seit Februar 2014 eine breite Solidaritäts- und Protestbewegung, landes- und europaweit. Ihr Motto lautet: "Die Airbus 8 sind nicht nur acht, wir sind Tausende. Streik ist kein Verbrechen!"
Ausführlich wird in der Printausgabe der "Roten Fahne" Nr. 35/2014 berichtet werden, die am 28. August 2014 erscheint (sie kann hier bestellt werden).