Betrieb und Gewerkschaft
AWO-Beschäftigte im Warnstreik
Bochum (Korrespondenz), 14.10.14: Am vergangenen Freitag kamen rund 2.500 AWO-Beschäftigte in Bochum zur Protestdemo und Kundgebung zusammen. Ihre Gewerkschaft ver.di steht mit der AWO (Arbeiterwohlfahrt) aktuell in Tarifverhandlungen. Die AWO will die Erzieherinnen und Erzieher sowie Pflegekräfte im Vergleich zum Öffentlichen Dienst schlechter stellen – was bis zu 4.000 Euro im Jahr bei einer Erzieherin ausmachen würde.
Bunt, lautstark und eindrucksvoll zogen die Kolleginnen und Kollegen durch die Innenstadt. Man merkte: hier waren alle aktiv und haben dazu beigetragen. Delegationen von Eltern und Kindern aus den Kitas unterstützten die Anliegen vor Ort und sprachen zum Teil auf der Kundgebung. Eine Mutter betonte: "Wir überbringen euch unsere volle Solidarität, euer Streik ist genau richtig! Wir haben die Erfahrung gemacht: man bekommt nur das was man sich erkämpft!"
Eine Delegation der städtischen Erzieherinnen überbrachte ihre Solidarität, was bei den AWO-Mitarbeitern sehr gut ankam. Eine Provokation war wie üblich die Verbalakrobatik des Opel-Betriebsratsvorsitzenden Rainer Einenkel, der den Zusammenhalt der Belegschaften und die Solidarität untereinander in den Mittelpunkt stellte. Wer die Auseinandersetzung bei Opel in den letzten Monaten verfolgt hat, weiß dass, es gerade Einenkel war, der mit Spaltung und antikommunistischer Hetze versucht hat, die Kampfkraft der Opelaner zu zersetzen.
Ein Punkt, der in vielen Reden angesprochen wurde: es ist nicht verantwortungslos zu streiken, sondern verantwortungslos von der AWO die Kolleginnen und Kollegen so schlecht zu bezahlen! Am 28. Oktober ist die nächste Verhandlungsrunde – bis dahin sollen nach und nach in einzelnen Städten Aktionen und weitere Warnstreiks stattfinden.