Betrieb und Gewerkschaft

Unverschämte Attacken auf Eisenbahnerstreik

Unverschämte Attacken auf Eisenbahnerstreik
GDL-Vorsitzender Claus Weselsky (foto:gdl)

18.10.14 - Angesichts des zweiten wirksamen und entschlossenen Streiks der Lokführerinnen und Lokführer mit der Gewerkschaft der Lokomotivführer (GDL) binnen einer Woche lassen manche Medien und bürgerliche Politiker ihre sorgsam gepflegte arbeiterfreundliche Maske fallen. Die Deutsche Bahn (DB) verweigert weiterhin konstruktive Gespräche in der Tarifauseinandersetzung um höhere Löhne und Verkürzung der Arbeitszeit: Deshalb streiken die Beschäftigten jetzt zunächst das komplette Wochenende seit gestern Abend.

Um Entsolidarisierung zu erreichen, läuft inzwischen eine selten scharfe Diffamierungskampagne gegenüber dem GDL-Vorsitzenden, Claus Weselsky. Kostproben: "Die GDL nimmt am Ferienwochenende die halbe Nation in Geiselhaft", sagt Michael Fuchs (CDU). Was wohl die beiden gestern auf den Philippinen frei gekommenen deutschen Geiseln dazu sagen? Es fallen aber auch Worte wie "Egomane" oder "Allmachtsfantasien". "Herr Weselsky streikt wieder, das ist eine Diskreditierung des Streikrechts", pöbelt Guntram Schneider (SPD). Wer einen konsequenten Streik führt, der diskreditiert also das Streikrecht? Der NRW-Arbeitsminister und ehemalige Gewerkschaftsfunktionär Schneider offenbart damit seine Sicht der Dinge.

Offenbar sind einige Herren nicht mehr gewohnt, dass Gewerkschaften offensive Forderungen aufstellen und auch entschlossen durchkämpfen. Dabei wünschen sich viele Arbeiterinnen und Arbeiter genau solche Gewerkschaften als Kampforganisationen. Sie nehmen mit dem Streik verbundene Unannehmlichkeiten gerne in Kauf aus Solidarität. Die Solidarität der MLPD und all ihrer Mitglieder gilt uneingeschränkt den streikenden Lokführerinnen und Lokführern und ihrem Vorsitzenden Claus Weselsky.