Umwelt

Taifun zieht Schneise der Verwüstung durch Philippinen

Taifun zieht Schneise der Verwüstung durch Philippinen
Tacloban nach dem Taifun 2013 (Foto: Eoghan Rice - Trócaire / Caritas; cc-by-sa 2.0)

08.12.14 - Der Taifun "Hagupit" (zu deutsch: Peitsche) fegte am Wochenende mit Windgeschwindigkeiten von über 200 Kilometern über den Inselstaat Philippinen hinweg. Aktuell bewegt er sich direkt auf die Hauptstadt Manila zu. Das geht einher mit Überschwemmungen und verheerenden Regenfällen. Tausende Strommasten knickten um, die Stromversorgung wurde unterbrochen, tausende Häuser vor allem in der Stadt Tacloban wurden dem Erdboden gleichgemacht. Mehr als 1,2 Millionen Menschen flohen ins Landesinnere, um sich vor dem Taifun in Sicherheit zu bringen. Über 20 Tote werden bisher gemeldet. Damit fiel die Zahl der Todesopfer diesmal erheblich niedriger aus als vor 13 Monaten.

Denn die Stadt Tacloban war bereits im vergangen Jahr Opfer des Taifun „Haiyan“ (siehe rf-news vom 11.11.13) und schwer zerstört worden und vier Jahre vorher auch die Hauptstadt Manila. Rund 10.000 Menschen starben 2013. Viele der damals 4 Millionen obdachlos gewordenen Menschen haben bis heute keine Bleibe. Damals hatte - anders als diesmal - die Regierung die Menschen nicht zur Flucht aufgerufen.

Sehr gut vorbereitet waren besonders die Guerilla-Gebiete: "Alle Einheiten der Neuen Volksarmee (NPA), die in den vom Taifun bedrohten Gebieten operieren, sind in Alarmbereitschaft, um sofort auf mögliche Notfälle zu reagieren", erklärten die Sprecher der Kommunistischen Partei der Philippinen (CPP) Ende letzer Woche. Besonderes Augenmerk wurde auf ältere Menschen, Kinder, Schwangere und Alleinerziehende gelegt. (siehe rf-news vom 6. Dezember: Philippinen: NPA in Alarmbereitschaft wegen Taifun)

Die aktuell ins Landesinnere geflohenen Menschen leben derzeit in Notunterkünften wie Turnhallen, Schulen oder Kirchen. Auf der Insel Samar wurden rund 80 Prozent der Hütten zerstört. Ganze Reisernten wurden fortgespült. Der Sturm schwächte sich am Sonntag zwar ab, dennoch wurden Böen mit Geschwindigkeiten bis zu 170 Kilometern in der Stunde gemessen. Die Behörden warnten vor starkem Regen und meterhohen Flutwellen.

So steht die 20. UNO-Weltklimakonferenz in Lima/Peru gewaltig unter Druck, denn die Regierungen müssen sich bemühen, wenigstens minimale Ergebnisse zu präsentieren, wollen sie nicht unglaubwürdig werden. Aber die hektischen Ankündigungen der Regierung zu Beginn des Klimagipfels in Lima (Peru) letzte Woche werden von Umweltschützern als völlig ungenügend kritisiert.

Viele nahmen deshalb in zahlreichen Ländern am Weltklimatag am vergangenen Samstag teil. Die revolutionäre Weltorganisation, die auch mit der CPP zusammenarbeitet hatte zur Beteiligung aufgerufen, als Kampftag zur Rettung der Umwelt (Aktionen in 50 Städten zum ICOR-Umweltkampftag).

Die Zusammenhänge regionaler Umweltkatastrophen, wie jetzt bei dem Taifun in Philippinen, mit der Erderwärmung und dem Scheitern der bürgerlichen Umweltpolitik wird immer deutlicher.

„Die regionalen Umweltkatastrophen sind Schrittmacher auf dem Weg zu einer globalen Umweltkatastrophe“, schreibt Stefan Engel in seinem Buch „Katastrophenalarm!“ auf S. 132. „2012 dokumentierte die Münchener Rück … 905 regionale Naturkatastrophen, davon waren 840 klimabedingt. Diese ansteigende Tendenz ist ein wesentliches Merkmal der Beschleunigung des Übergangs zur globalen Umweltkatastrophe. Jede regionale Umweltkatastrophe erinnert von Neuem daran, wie dringlich der weltweite aktive Widerstand gegen die globale Umweltkatastrophe ist. “ (S. 124/125)