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Irak - aufgedeckt: Das totale Desaster der Armee von US-Gnaden
Leverkusen (Korrespondenz), 02.01.15: Der neue irakische Premierminister Haider al-Abadi war gezwungen, Erklärungen zu liefern, warum die irakische Armee derart hilflos agiert, nicht zuletzt im Kampf gegen den faschistischen IS. Immerhin hatten die USA 25 Milliarden Dollar in diese Armee investiert!
In den nördlichen Provinzen Niniveh und Saladin ließen sie Waffen und Ausrüstung für 50.000 Mann, Geschütze und gepanzerte Fahrzeuge zurück, die komplett den IS-Faschisten in die Hände fielen. Das Ergebnis der Untersuchung: Mindestens 50.000 der 200.000 irakischen Soldaten - wahrscheinlich weitaus mehr - existieren lediglich als Gehaltsempfänger. Sie erhalten 600 Dollar Sold, was für Irak nicht wenig ist. Davon nahmen sie 300 Dollar und bestachen damit ihre Kommandeure, die ihnen als Gegenleistung erlaubten, ganz und gar zu Hause zu leben, mit 300 Dollar Taschengeld kein schlechter Deal. Neben diesen Geistersoldaten enthielten die Mannschaftslisten der Divisionen auch eine nicht geringe Anzahl von Phantomen, von Männern, die überhaupt nicht existierten.
Dass die Kommandeure mitmachten, hatte einen ebenso einfachen Grund: „Du verdienst Dir keinen Kommandeursposten, du kaufst ihn", hieß es bis vor Kurzem im Irak, und das galt bis in die höchste Armeespitze. So kostete der Posten eines Divisionskommandeurs zwei Millionen Dollar, rückzahlbar in monatlichen Raten von 50.000 Dollar. Für diese Summe benötigte der Kommandeur 1.500 Geistersoldaten; konnte er mehr organisieren, floss das Geld in seine Privatschatulle. Als Konsequenz aus dieser vernichtenden Analyse des Premierministers wurde niemand bestraft, und schon gar nicht das Vermögen von irgend jemand beschlagnahmt; nein, es wurden lediglich 36 hohe Generäle in den Ruhestand entlassen, den sich gerade diese 36 wohl am meisten vergoldet haben.