Politik
Empörung über infame Demagogie eines Stuttgarter AfD-Gemeinderats
Stuttgart (Korrespondenz), 14.01.15: Am 9. Januar 2015 veröffentlichte die "Stuttgarter Zeitung" kommentarlos eine demagogische Hetze des AfD-Mitglieds und Stuttgarter Gemeinderats Heinrich Fiechtner. Er hatte am Rande einer Gedenkveranstaltung für die ermordeten "Charlie Hebdo"-Redakteure tags zuvor auf dem Stuttgarter Schlossplatz öffentlich den Koran mit Hitlers "Mein Kampf" gleichgesetzt. Diese Äußerung führte zu einiger Empörung, unter anderem meinte ein junger sunnitischer Kurde: "Der 'Islamische Staat' hat mit dem Islam nichts zu tun. Er ist faschistisch." Wir waren uns schnell einig in der Ablehnung von Fiechtners üblem Rassismus.
Am 13. Januar veröffentlichte die "Stuttgarter Zeitung" dann, dass Fiechtner den Grünen-OB Fritz Kuhn wegen seiner Kritik an der AfD auf der Massenkundgebung gegen "Pegida" in Stuttgart am 5. Januar auf seiner Facebook-Seite unter anderem als "miesen faschistoid-populistischen Scharfmacher" beschimpft. Das war dann selbst seinen ultrareaktionären AfD-Parteikameraden zu viel: Fiechtner flog aus ihrem Kreisvorstand, in den er kooptiert worden war.
Eine wirkliche Distanzierung von ihm kommt der AfD allerdings nicht in den Sinn, wenn sie sagt, es sei Fiechtner "selbstverständlich freigestellt, als Privatperson auf Demonstrationen zu sprechen". Es fragt sich allerdings auch, warum die Stuttgarter Staatsanwaltschaft nicht längst gegen Fiechtner wegen Volksverhetzung ermittelt (Originalzitate von Fiechtner aus "Stuttgarter Zeitung" vom 13. Januar 2015).