Frauen
Die dunkle Seite von „Fifty Shades of Grey“
20.02.15 - Die folgende Korrespondenz entstand nach einer Diskussion über „50 Shades of Grey“ in der Gruppe Gelsenkirchen des überparteilichen Frauenverbands Courage und wurde auch als Leserbrief an die „Westdeutsche Allgemeine“ (WAZ) geschickt:
Da kommt ein Film als Liebesfilm daher, als provokant Sadomaso-aufgepeppte Romanze und verkündet unüberhörbare Botschaften, die da lauten: Gewalt beim Sex ist aufregend, Stalking ist eine Form von Liebe und wer Geld und Einfluss hat und dann noch eine unglückliche Kindheit vorweisen kann, dem muss man einfach alles verzeihen. ...
Doch was da in Szene gesetzt und von einem wahren Trommelfeuer an Werbung begleitet wird, verhöhnt in Wirklichkeit die Millionen von Frauen, die weltweit häusliche Gewalt, Demütigung und sexuelle Ausbeutung erleben. …
Im wirklichen Leben ist eine Partnerschaft mit einem Mann wie Christian Grey aus dem Film für eine Frau hochriskant. Jede vierte Frau erlebt in der Partnerschaft Gewalt. Und manche überleben es nicht. ...
Dass … Kritik auch aus Kreisen kommt, die ansonsten eher für Doppelmoral und Prüderie bekannt sind, macht diesen Film noch lange nicht zu einem Leuchtfeuer der sexuellen Freiheit. Er ist das Gegenteil: er propagiert Sexualität als Instrument der vollständigen Beherrschung einer Frau. Was für ein erbärmliches Modell für beide Geschlechter!