Betrieb und Gewerkschaft
Opel Bochum: Erste Gerichtsverhandlungen gegen Kündigungen und Protest gegen zu niedrige Abfindungszahlungen
25.02.15 - In den kommenden Wochen stehen vor dem Bochumer Arbeitsgericht zahlreiche Gerichtstermine gegen die Adam Opel AG an. Dazu teilt "Offensiv", Initiative für eine kämpferische gewerkschaftliche Betriebsratsarbeit bei Opel und Neovia (Opel-Werk 3) in Bochum, mit:
"Viele der 39 gekündigten Kollegen haben Kündigungsschutzklage erhoben. Unter ihnen ist auch unser Kollege Klaus Leymann, dem trotz Betriebsratsmandat und Schwerbehinderung aus politischen Motiven gekündigt wurde und ein Arbeitsplatz in Werk 3 vorenthalten wird. Ohne die in seinem Fall gesetzlich vorgeschriebene Zustimmung des Integrationsamtes abzuwarten, erhielt er eine Änderungskündigung. Man darf gespannt sein, wie Opel es fertigbringen will, die Unmöglichkeit einer Beschäftigung für ihn und die anderen Kollegen am Standort Bochum zu rechtfertigen, wenn doch das Teile- und Zubehörlager Werk 3 nach eigenen Aussagen ab Februar kommenden Jahres wieder im Vollbesitz der Adam Opel AG sein wird!
Der Gütetermin für seinen Fall ist der erste der Kündigungsschutzklagen und auf den 3. März, 10.15 Uhr (Arbeitsgericht Bochum, Marienplatz 2), terminiert. Die Verhandlung ist öffentlich, und OFFENSIV wird sich 30 Minuten vor Beginn vor dem Gericht versammeln.
Offenbar verfolgt Opel wieder einmal eine Verzögerungstaktik: Alle bisher angesetzten Gerichtstermine der OFFENSIV-Kollegen haben die Anwälte von Opel kurzfristig abgesagt bzw. Verschiebung beantragt. Weicht Opel der politischen Brisanz aus, oder wollen sie etwa auf die anstehenden Betriebsratswahlen bei Neovia Einfluss nehmen?
Dass bei alledem nicht wirtschaftliche, sondern politische Motive der Unternehmensleitung den Ausschlag geben, zeigt ihr immer schärferes Vorgehen gegen kämpferische und unbequeme Betriebsratsmitglieder... ."
Weitere geplante Gerichtstermine sind am 13.3., 26.3. und 22.4.2015. Jederzeit aktuelle Informationen auf der Offensiv-Homepage.
Die Pressemitteilung in voller Länge finden Sie hier