Wissenschaft und Technik
Ein tragischer Flugzeugabsturz und viele Fragen
25.03.15 - 150 Menschen starben beim Absturz des Airbus A320 am 24. März über den französischen Alpen. Für alle Angehörigen ein kaum fassbares Ereignis, zu dem die Redaktion ihr herzliches Beileid ausspricht.
Noch sind die konkreten Ursachen nicht klar. Trotzdem wirft der Absturz viele Fragen auf. Einerseits würde der sinnvolle Einsatz der Technik heute eine bessere Flugsicherheit als je zuvor ermöglichen. Andererseits drängen ein übertriebener Computerfetischismus und zunehmende Automation das handwerkliche Können der Piloten in den Hintergrund.
Im November wäre ein A321 der Lufthansa auf dem Flug von Bilbao nach München beinahe abgestürzt, weil der Bordcomputer falsche Signale von vereisten Sensoren empfing. Die Piloten konnten den Computer nur mit Mühe abschalten, um manuell weiterzufliegen. Laut Medienberichten gab es zuletzt mehrere solcher Zwischenfälle. Airbus hat der Lufthansa den Austausch der Sensoren angeboten. Es ist unklar, ob das auch bei allen betroffenen Maschinen erfolgte.
"Der enorme Kostendruck, der von den Billigfliegern ausgeht, erhöht die Gefahr, dass immer mehr Unternehmen an Stellen sparen, von denen man tunlichst die Finger lassen sollte", so 2005 der damalige Präsident der Pilotenvereinigung Cockpit, Thomas von Sturm. Cockpit schätzt, dass Übermüdung bei einem Fünftel aller Flugunfälle eine Rolle spielt. All das sollte man nicht vergessen, wenn heute die Flaggen vor staatlichen Gebäuden auf Halbmast gesetzt werden.
Die "Bild"-Zeitung bringt heute sieben Sonderseiten zum Flugzeugabsturz - mehr als bei jedem anderen Absturz ohne deutsche Beteiligung. Die richtigen Fragen finden sich jedoch auf keiner der Seiten.