Betrieb und Gewerkschaft
Kämpferische Stimmung bei den Streiks im öffentlichen Dienst an der Wasserkante
Hamburg (Korrespondenz), 27.03.15: Mehrere tausend Beschäftigte im öffentlichen Dienst haben am Donnerstag in Hamburg für die Durchsetzung der gewerkschaftlichen Forderungen von 5,5 Prozent, mindestens aber 175 Euro demonstriert. Sie zogen von der Gewerkschaftszentrale, dem Besenbinderhof, auf den Rathausmarkt und protestierten gegen die schleppenden Tarifverhandlungen. Begleitet wurde die Aktion von einem ganztägigen Warnstreik, zu dem die Gewerkschaft ver.di., die Lehrergewerkschaft GEW und die Gewerkschaft der Polizei aufgerufen hatten.
Laut ver.di waren Kolleginnen und Kollegen aus Schulen, Behörden, Kundenzentren, Kfz-Zulassungsstellen, Bauhöfen und der Polizei im Streik – nicht nur in Hamburg, sondern auch in Mecklenburg-Vorpommern. Die Mehrzahl der Streikenden waren Frauen. Unter ihnen wurde breit mit einem Flyer für die Mitgliedschaft im Frauenverband Courage geworben, der gut abgenommen wurde.
"Olaf rück die Kohle raus, sonst streiken wir bis Nikolaus", wurde immer wieder gerufen. Gemeint war Hamburgs Bürgermeister Olaf Scholz (SPD), dem bei den Tarifverhandlungen eine entscheidende Rolle auf Seiten der staatlichen "Arbeitgeber" zugesprochen wird. Beim "Rote Fahne"-Verkauf waren besonders die Kolleginnen und Kollegen aus Mecklenburg-Vorpommern sehr aufgeschlossen und interessiert und deckten sich für die Rückfahrt mit Lesestoff ein. Viele interessante Diskussionen gab es auch beim Verkauf des Buches "Katastrophenalarm! Was tun gegen die mutwillige Zerstörung der Einheiut von Mensch und Natur?".