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Türkei: Selbständige Streiks der Metall-Beschäftigten

04.05.15 - Die Metallarbeiter in Bursa, der Nachbarstadt von Istanbul, befinden sich seit dem 14. April in ununterbrochenen Aktionen. Die Hauptwerke der internationalen kapitalistischen Automobilmonopole in der Türkei, wie Renault, Tofaş (Fiat), Otosan (Ford) befinden sich in dieser Stadt.

Dazu gehören auch kleinere und größere Zulieferer-Betriebe, die in Bursa und in den umliegenden Städten produzieren. In diesen Betrieben arbeiten Zehntausende Frauen und Männer zu Niedriglöhnen und unter schwierigsten Bedingungen.

Den ersten Funken legten die Renault-Arbeiter. Dieser sprang schnell zu Tofaş und anderen Fabriken über. Fabriken wie Coşkunöz und Mako folgten. Vor allem bei den Werken Renault, Coşkunöz und Mako sind große Beteiligungen zu verzeichnen. Die Arbeiter in der Stadt Bursa, die bis jetzt vereinzelt in Aktion getreten waren, versuchen ihre Aktionen zu vereinen.

Die Gewerkschaft Türk Metal unterstützt die Streiks nicht, was von den Arbeiterinnen und Arbeiter massiv kritisiert wird. Gleichzeitig warnen die Streikenden den Unternehmerverband MESS (Arbeitgeberverband der Metallindustrie) davor, Beschäftigte zu entlassen. Die Arbeiter aus unterschiedlichen Fabriken, die sich in verschiedenen Komitees vereint haben, haben ihre Forderungen veröffentlicht:

"1. Unsere Löhne werden auf der Basis der Tarifverhandlungen bei Bosch neu geregelt. (...) 2. Unsere Gewerkschaftsleitung, im speziellen unsere Vertreter, möchten wir demokratisch selber bestimmen. (…) Beginnend mit den Vertreterwahlen werden die Führungsebenen neu bestimmt. 3. Kein einziger Arbeiter darf wegen dieser Phase seine Arbeit verlieren."