Umwelt
Leukämie bei Kindern nimmt nach Atomkatastrophen zu
30.05.15 - In der öffentlichen Wahrnehmung war der Fokus nach der Atomkatastrophe von Tschernobyl am 26. April 1986 einseitig auf die steigenden Schilddrüsenkrebs-Fälle gerichtet. Das war durchaus im Sinne der Atomlobby, die die Entstehung von Leukämien und anderen Krebsarten nicht zum Thema machen wollte, um die Dimension der Folgen herunterzuspielen. Der Anstieg der Leukämie bei Kindern wurde sogar geleugnet.
Dabei weisen zahlreiche wissenschaftliche Studien auf die Zusammenhänge zwischen ionisierender Strahlung und der Entstehung von Leukämie hin - auch im Bereich der sogenannten Niedrigstrahlung. Tatsächlich war nach Tschernobyl auch ein messbarer Anstieg der Leukämien zu verzeichnen, wie eine Auswertung von Daten der Weißrussischen Akademie für Wissenschaften zeigt.
Die Ergebnisse dieser Auswertung können eine erhebliche Bedeutung für Japan haben, wo durch den radioaktiven Niederschlag nach der Fukushima-Katastrophe ebenfalls mit erhöhten Leukämie-Raten zu rechnen ist (Quelle: IPPNW - Ärzte zur Verhütung eines Atomkriegs).