Politik
Villingen-Schwenningen: Antifaschisten und Gewitterwolken stoppen "Pegida"-Auftritt
Villingen-Schwenningen (Korrespondenz), 15.06.15: Der achte Auftritt des örtlichen "Pegida"-Ablegers "SBH-Gida" am Sonntag war als "Spaziergang" rund um die Villinger Innenstadt geplant – und endete als bescheidene kurze Kundgebung. "Nur" etwa 40 Anhänger, so wenig wie nie, waren zum Villinger Münster gekommen. Wenig später packten sie wieder ein – gestoppt von Gewitterregen und in Erwartung von entschiedenem antifaschistischem Protest. Ein massives Großaufgebot von Polizisten war im Einsatz.
Insgesamt waren etwa 70 Antifaschisten gekommen, nur leider verteilt auf mehrere Treffpunkte. Es waren vor allem Jugendliche vom Offenen Antifaschistischen Treffen VS, Migranten von ATIK und DIDF, Anhänger von Linkspartei, DKP und MLPD, sowie auswärtige Unterstützer. Mit verschiedenen Transparenten, Sandwiches und lautstarken Parolen machten wir bei einer Kundgebung am Franziskaner-Museum unsere gemeinsame antifaschistische Position deutlich.
Als die Polizei-Absperrung schon aufgehoben war, marschierten einige "Pegida"-Anhänger, darunter stadtbekannte Faschisten, provokativ auf uns zu. Statt gegen diese vorzugehen, kesselte die Polizei gleich zwei Gruppen von Antifaschisten ein. Obwohl die "Pegida"-Anhänger längst weg waren, wurden die beiden Kessel längere Zeit aufrecht erhalten und teilweise Personalien aufgenommen.
Es darf nicht sein, dass in Villingen-Schwenningen ein Klima faschistischer oder faschistoider Gewalt und Einschüchterung um sich greift. Kein Fußbreit den Faschisten! Dazu müssen sich alle Antifaschisten an einen Tisch setzen, ihre unterschiedlichen Vorstellungen diskutieren und zu einem gemeinsamen Vorgehen finden.