Betrieb und Gewerkschaft

Das gab es seit 20 Jahren in Lünen nicht mehr

Das gab es seit 20 Jahren in Lünen nicht mehr
foto: oleg zaytsev

Lünen (Korrespondenz), 22.06.15: Das hat es seit fast 20 Jahren nicht mehr gegeben. Am vergangegen Samstag demonstrierten über 300 Kolleginnen und Kollegen von Caterpillar (1) aus Hamm und Lünen, ihre Familien, Beschäftigte aus weiteren Betrieben und andere. Sie protestierten gegen die Ankündigung von Caterpillar 120 Arbeitsplätze in Lünen zu vernichten sowie den Standort in Hamm mit 61 Kollegen ganz zu schließen.

Solidarität überbrachten ihnen Kolleginnen und Kollegen von HSP aus Dortmund. Die Caterpillar Geschäftsführung hatte versprochen, dass mit dem „freiwilligen“ Ausscheiden von 230 Kolleginnen und Kollegen in 2014 die restlichen Arbeitsplätze mindestens bis 2016 sicher seien.

Die HSP-Kollegen sagten bei der Abschlusskundgebung deutlich: „Es gibt keinen sozialverträglichen Stellenabbau!“ Eine Jugendvertreterin prangerte bei der Kundgebung die falschen Versprechungen des Unternehmens an, sie würden Teil einer Familie werden und die Übernahme sei so gut wie sicher, statt dessen solle jetzt wohl „Unsicherheit“ auf den Lehrplan gesetzt werden.

Bergleute der unabhängigen „Bergarbeiterbewegung“ Kumpel für AUF verkauften intensiv ihre Broschüre „We are the Champions - Wie man erfolgreich kämpft“. Auch Rainer Schmeltzer, SPD-Landtagsabgenordneter, kritisierte bei der Abschlusskundgebung den „von der Politik gewollten Ausstieg aus dem Deutschen Steinkohlebergbau“. Man fragt sich allerdings, was die SPD, die diesen Beschluss ja mitverantwortet, nun für den Kampf der Kumpel gegen die Zechenstillegungen tun will?

Am offenen Mikrofon gingen weitere solidarische Grüße ein, unter anderem von Vertretern der CDU/Lünen und MLPD/Bergkamen-Lünen sowie von GFL/Lünen und BergAUF/Bergkamen (kommunale Wahlbündnisse), und es kamen weitere Kollegen und Familienangehörige zu Wort.

(1) früher DBT/Deutsche Bergbau Technik bzw. Westfalia