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Rentensteigerungen in Griechenland?

Rentensteigerungen in Griechenland?
Foto: pixabay

02.07.15 - Es gehört zu den verbreiteten Standardlügen in der Hetze gegen Griechenland, dass sich die Griechen angeblich das teuerste Rentensystem in Europa leisten würden.

Ministerpräsident Tsipras dazu: Es träfe zu, dass die Staatsausgaben für Renten und Pensionen in Griechenland von 11,7 Prozent des Bruttoinlandproduktes (BIP) im Jahr 2007 auf 16,2 Prozent im Jahre 2013 angestiegen sind. Er wies aber darauf hin, dass dieser Anstieg als das Verhältnis zum Bruttoinlandprodukt (BIP) "ausschliesslich aus dem Zusammenschrumpfen der Wirtschaftsleistung Griechenlands rührt und nicht aus der Erhöhung der vom griechischen Staat ausgegebenen Summen".

Knapp 700.000 Menschen beziehen Renten unter der offiziellen Armutsgrenze von 665 Euro. Für ein kleines Appartement muss man in Athen 300 Euro im Monat hinblättern. Vor allem Grundnahrungsmittel sind teuer. Ihre Preise sind während der Krise kaum gefallen, im Gegenteil. Weil sich die Griechen beim Einkauf in der Krise auf das Wesentliche konzentriert haben, sind die Preise für Mittel des Grundbedarfs sogar teurer geworden. So kostet ein Liter Milch 1,20 Euro, ein Päckchen Butter 2,80 Euro, 6 Eier 1,80 Euro und 500 gr. Spaghetti 1 Euro. Schweinefleisch ist ab 5 Euro das Kilogramm zu kaufen, für Kalb muss man schon 11 Euro hinblättern.

Die Bauern und Bäuerinnen werden von den Massenmedien als Profiteure des Rentensystems beschimpft. Seit 1997 müssen sie immerhin fünfzehn Beitragsjahre nachweisen, um ab dem 67. Lebensjahr die Basisrente zu bekommen. Die beträgt derzeit 431 Euro im Monat.

Man muss wissen, dass 20 Prozent der Erwerbstätigen in der Landwirtschaft arbeiten, also vier mal soviel wie in der EU im Schnitt mit 5 Prozent Anteil.