Umwelt

Besuch bei der Erdölarbeitergewerkschaft Petrol-Is in Batman, Nordkurdistan

Besuch bei der Erdölarbeitergewerkschaft Petrol-Is in Batman, Nordkurdistan
Die Besucher mit der Gewerkschaftsführung (rf-foto)

Esslingen (Korrespondenz), 13.07.15: Vor einem Jahr besuchten wir, eine Reisegruppe, die der Umweltverein von Batman/Nordkurdistan zusammen mit People to People im Juni 2014 organisiert hatte, die Erdölarbeitergewerkschaft Petrol-is. Batman liegt nicht weit nördlich der syrisch-türkischen Grenze.

In der Region Batman gibt es 1.500 Bohrstellen, es werden 10.000 Barrel am Tag gefördert, das ist fast ein Drittel von der Gesamtförderung der Türkei (35 000 Barrel am Tag). Die Gewerkschaft Petrol-Is wurde hier 1995 gegründet, die Ölarbeiter, insgesamt 2.300, sind zu 100 Prozent organisiert. Man kann nicht Ölarbeiter werden, ohne in der Gewerkschaft zu sein.

Ölarbeiter leben in Batman in bewachten, eingezäunten Gebieten, verdienen mehr als sonstige Arbeiter. Die Gewerkschaft ist überparteilich. Menschen verschiedener Weltanschauung und Parteizugehörigkeit sowie Parteilose sind Mitglied. Viele Gewerkschafter, auch die der Leitung waren und sind eng mit dem Freiheitskampf der Kurden verbunden, so gehören viele auch der Partei HDP (Demokratische Partei der Völker) an. ...

Petrol-Is setzt sich dafür ein, dass andere Industrie hierher kommt. „Auch die Stadtverwaltung ist in dieser Richtung aktiv. Es gibt in der Region genug Ressourcen für andere Energie. Aber die Regierung fördert nur die Erdölfirmen“, berichtet der Gewerkschaftsvorsitzende. Wir, die Reisegruppe, erlebten dies selbst: Draußen scheint den ganzen Sommer die Sonne mit 30 bis über 40 Grad. Mit Solaranlagen könnte Energie in großer Menge auch für andere Regionen mit produziert und für den Winter gespeichert werden. Das Vieh, das Wasser würde nicht vergiftet. Aber damit würde die Profitmaximierung der Ölkonzerne gemindert und in ihrem Interesse fördert das Erdogan-Regime weiter die Verseuchung der Umwelt durch die Ölbohrungen. ...