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Hoch die internationale Solidarität!

Hoch die internationale Solidarität!
Kundgebung und Demonstration in Duisburg (foto: rf)

22.07.15 – "rf-news" erhielt viele Korrespondenzen zu den Protestaktionen gegen das Massaker in Suruç/Türkei. Aus Platzgründen können sie nicht vollständig veröffentlicht werden. Die Redaktion veröffentlicht deshalb Auszüge aus den Korrespondenzen:

"Hoch die internationale Solidarität! Diese Parole wurde heute in Essen auf der kämpferischen Solidaritätsdemonstration lebendig, als zwischen 500 und bis zu 1.000 Teilnehmer der von den IS-Faschisten in Suruç ermordeten 32 Jugendlichen gedachten. … Die Wut und Empörung über diesen feigen faschistischen Anschlag richteten sich dabei nicht nur gegen die IS-Faschisten, sondern ebenso gegen die türkische Regierung von Erdogan, aber auch die deutsche Regierung von Merkel. Denn beide sind als NATO-Partner in ihrem Kampf gegen das kurdische Volk eng miteinander verbunden. Das kurdische Volk hat mit dem Sieg in Kobanê ein Zeichen gesetzt für den internationalen Kampf für Freiheit und Demokratie. Die Aufhebung des PKK-Verbots sowie die Errichtung eines humantären Korridors für die Lieferung von Hilfsgütern waren weitere Diskussionspunkte.“

Auch in Duisburg "fand eine kämpferische Kundgebung und Demonstration mit 600 bis 800 Teilnehmern gegen die faschistischen Anschläge des IS und zur Solidarität mit dem kurdischen Befreiungskampf" statt.

Bei der Protest- und Solidaritätskundgebung mit ungefähr 1.500 Teilnehmern in Berlin wurde von verschiedenen Rednern das Verhalten der Erdoğan-Regierung verurteilt:"Es ist inzwischen selbst bei verschiedenen Vertretern bürgerlicher Medien anerkannt, dass sie aus durchsichtigen Motiven den IS-Faschismus unterstützt haben, um diesen gegen den kurdischen Freiheitskampf zu nutzen. Während der Demonstration kam es zu einer Provokation eines türkischen Nationalisten und der Polizei gegen die friedliche Demonstration. Einzelne Teilnehmer wurden von der Polizei brutal zu Boden geworfen und verhaftet. Dies liegt ganz auf der Linie der Bundesregierung, sich gegenüber der reaktionären Politik der Erdoğan-Regierung auszuschweigen und an der Diffamierung und dem Verbot der  PKK festzuhalten. Erst nach der Freilassung aller Verhafteten wurde ein Sitzstreik auf der Straße beendet."

In Düsseldorf kamen mindestens 100 Personen am Montagabend vor dem Hauptbahnhof zusammen, um gemeinsam gegen den Selbstmordanschlag in Suruç zu protestieren. "Wir riefen einhellig: 'IS raus aus Kurdistan! Türkei finanziert, IS bombardiert.' Die vorhandenen Exemplare der 'Rote Fahne' waren rasch ausverkauft."

Bei der Protestaktion in München waren einige Jugendliche „beeindruckt von der Idee, sich am Aufbau einer Flüchtlingsunterkunft beim Sommercamp des REBELL in Truckenthal zu beteiligen und ein internationalistisches Sommercamp zu erleben."

In Bremen verband sich die Montagsdemo mit einer Spontankundgebung kurdischer Freunde zu einer Protestaktion gegen das feige Massaker des IS.

In Mannheim "kamen spontan mehr als 350 Kurdinnen und Kurden sowie Parteienvertreter zur 521. Montagsdemo. Vertreter/innen von elf Organisationen, darunter AGIF, NAV-DEM, AABF BaWü, SKB, sowie Parteivertreter von MLPD und Stadträte von 'Linkspartei' und den Grünen überbrachten ihre Solidaritätsgrüße. Mit einer Schweigeminute wurde der Opfer gedacht. In der Rede der MLPD hieß es u.a.: 'Im Namen der MLPD, ihrer Jugendorganisation REBELL und der Kinderorganisation ROTFÜCHSE versichern wir dem Volk in Kobanê, den Angehörigen der Ermordeten, ihren Freunden und Genossen unsere tiefe Trauer und Anteilnahme, aber auch unsere Wut anlässlich dieser feigen Tat der IS-Faschisten.'"

Nach einer Trauerminute wurde in Augsburg "in allen Redebeiträgen der feige faschistische Anschlag verurteilt und die weitere Solidarität mit dem kurdischen Befreiungskampf und dem Aufbau in Kobane betont … Der Redner der MLPD betonte darüber hinaus, dass wir uns nicht einschüchtern lassen, Trauer in Kraft verwandeln und jetzt umso entschlossener den gemeinsamen revolutionären Kampf und den Kampf für den Aufbau von Kobanê fortsetzen werden."

An der Protest- und Solidaritätskundgebung in Oldenburg nahmen ca. 80 Leute teil. "Nicht nur der faschistische IS, sondern auch die türkische Regierung als Drahtzieher wurden klar benannt. Die Beiträge wurden in kurdisch und deutsch gehalten. Es waren relativ wenig deutsche Teilnehmerinnen und Teilnehmer, weil die Kundgebung sehr kurzfristig angekündigt war. Ein Transparent forderte Frieden und Freiheit für Kobanê. Die Fahnen der YPG wurden gezeigt. 'Freiheit für Öcalan', 'IS' raus aus Kurdistan', 'IS raus aus Sengal' und 'Weg mit dem Verbot der PKK', wurde zumeist auf Kurdisch und Deutsch gerufen. 'Hoch die internationale Solidariät' riefen alle gemeinsam auf Deutsch. Junge kurdische Sprecherinnen prägten das Bild der Versammlung."

Aus Heilbronn wird berichtet: "Organisiert wurde die Kundgebung von der kurdischen Gemeinde. Es beteiligten sich viele Organisationen und Parteien wie die MLPD und ihr Jugendverband REBELL, 'Linkspartei', die ver.di-Jugend, der Alevitische Verein und die Organisierte Linke. In den Redebeiträgen des kurdischen Vereins wurden die Passanten über die Situation in Kobanê informiert und die Unterstützung des IS durch die türkische AKP-Regierung angegriffen. Die Vertreterin der ver.di-Jugend betonte den notwendigen Zusammenhalt und die Solidarität im Kampf gegen solche feigen Anschläge – egal in welchem Land. Eine Vertreterin der MLPD deckte auf, dass sich der faschistische Terror immer direkter gegen die internationale Solidarität, den Kampf für Freiheit und Demokratie und gegen den Zusammenschluss von kurdischer Freiheitsbewegung und internationaler Arbeiterbewegung richtet."

In Krefeld führten knapp 100 Menschen "kurzfristig in der Krefelder Innenstadt eine Trauer- und Protestkundgebung anlässlich des faschistischen Attentats auf jugendliche Sozialisten in Suruç durch. Aufgerufen hatte die DIDF, es waren Vertreter verschiedener türkischer, kurdischer und deutscher Parteien und Organisationen anwesend."

Viele Orte berichten von der erfolgreichen Unterschriftensammlung für die Petition "Öffnet die Grenze - Kobanê muss leben!". Laut den Angaben, die der "rf-news"-Redaktion vorliegen wurden mindestens 360 neue Unterschriften gesammelt. Hier der Link zur Petition.