Umwelt

"Sommerstürme" – weiteres Phänomen des beschleunigten Übergangs zur globalen Klimakatastrophe

"Sommerstürme" – weiteres Phänomen des beschleunigten Übergangs zur globalen Klimakatastrophe
Sturmschaden in Gelsenkirchen nach dem Orkan "Ela" an Pfingsten 2014 (rf-foto)

01.08.15 - Sommerstürme wie am letzten Juli-Wochenende waren bisher in unseren Breiten ein eher seltenes Phänomen. Sturmtiefs entwickeln sich entlang des Jetstreams – einem Starkwindband in 7 bis 15 Kilometer Höhe. In unseren Breiten trennt dieser in der Regel kalte Polarluft von warmer subtropischer Luft. Aufgrund des von den Herrschenden zu verantwortenden unnatürlichen Treibhauseffekts und der daraus resultierenden Erderwärmung sowie der Tatsache, dass diese in den arktischen Gebieten doppelt so hoch ist wie im Durchschnitt, werden die Temperaturunterschiede zwischen den Klimazonen jedoch geringer. Laut Potsdamer Institut für Klimaforschung destabilisiert diese Erwärmung zunehmend die Jetstreams, welche maßgeblich für die Wetterentwicklung verantwortlich sind.

Der kalte Polarluft-Jetstream liegt in diesem Sommer ungewöhnlich weit südlich im Atlantik. So kam es zu starken Druckschwankungen zwischen den polaren und subtropischen Luftmassen, was die Stürme entstehen ließ. Laut dem Institut stellt dies erst den Anfang einer verheerenden Entwicklung dar. Der Bereich Georisikoforschung beim weltgrößten Rückversicherer Munich Re stellte schon 2014 beim Pfingstmontagsturm "Ela" die Prognose auf, dass solche Sommerstürme in Zukunft häufiger und intensiver werden.

Allein die Zunahme der extremen Hitzeperioden kostet schon jetzt tausenden Menschen weltweit das Leben. In Indien starben zum Beispiel im Mai 2015 über tausend Menschen aufgrund von Temperaturen bis über 50 Grad Celsius.

Die zunehmenden Sommerstürme sind als feuchtwarme Stürme auch schädlich für die Ozonschicht. Sie lassen Wasserdampf bis in die untere Schicht der Stratosphäre aufsteigen, dort entstehen in der Folge mehr freie Radikale, die wiederum die Zerstörung der schützenden Ozonschicht beschleunigen. Das berichten Forscher der Harvard-Universität Cambridge (USA) in der Fachzeitschrift "Science". Damit wiederum gelange mehr UV-Licht auf die Erdoberfläche und erhöhe zum Beispiel die Gefahr für Hautkrebs.

Die Zunahme der Sommerstürme ist keine Laune der Natur, sondern vor allem eine Folge der ungebremsten Anheizung des Weltklimas aufgrund der Klimapolitik zugunsten der Maximalprofite des internationalen Finanzkapitals. So beschloss jüngst der G7-Gipfel ungeachtet aller wissenschaftlichen Erkenntnisse bis zum Ende dieses Jahrhunderts an der Verbrennung fossiler Brennstoffe festzuhalten.

Dagegen fordert die MLPD als Bestandteil ihres im Buch "Katastrophenalarm!" entwickelten "Programms für den Kampf gegen die drohende Umweltkatastrophe": "Sukzessives und dann vollständiges Ersetzen fossiler Brennstoffe durch regenerative Energien! Energiegewinnung vor allem aus Sonne, Wind, Wasser und Bioabfällen! Senkung der Treibhausgas-Emissionen um 70 bis 90 Prozent bis zum Jahr 2030 und klarer Kurs auf Absenkung des CO2-Gehalts in der Luft auf 350 ppm!"

Zur Beseitigung der heute gesetzmäßigen Umweltzerstörung ist die revolutionäre Überwindung des imperialistischen Weltsystems und die Errichtung vereinigter sozialistischer Staaten der Welt erforderlich.

Das Buch "Katastrophenalarm! Was tun gegen die mutwillige Zerstörung der Einheit von Mensch und Natur?" kann hier bestellt werden!