Betrieb und Gewerkschaft

1.605 Euro pro Monat als "Stillhalte-Prämie" bei HSP

1.605 Euro pro Monat als "Stillhalte-Prämie" bei HSP
HSP-Kollegen bei einer Demonstration gegen die Rentenpläne der damaligen Regierung im Jahr 2007 (rf-foto)

Dortmund (Korrespondenz), 03.09.15: Die Geschäftsführung begründete die Schließung des Spundwand-Walzwerkes HSP Dortmund zum Jahresende mit angeblich hohen Verlusten, fehlenden Aufträgen, zu teurem Vormaterial und sinkenden Verkaufserlösen. Die Belegschaft hat sich mit mehreren befristeten selbständigen Streiks, Demonstrationen und Versammlungen gegen die Schließung gewehrt.

Nun zahlt die Geschäftsführung ab Juli jedem Beschäftigten eine monatliche "Streikverzichts-Prämie" von 1.605 Euro! Das sind knapp 10.000 Euro bis Jahresende (mehr dazu). HSP ist bis Ende Dezember ausgebucht, zahlreiche Großprojekte sind auf dem Markt, die Preise für Spundwände steigen und die für Vormaterial sinken. Das widerlegt die Gründe für die Schließung und zeigt die Angst der Geschäftsleitung vor einem konsequenten Streik.

Nach wie vor akzeptiert die Belegschaft die Schließung nicht. Zugleich müssen viele mit der Stimmung "alles ist gelaufen" bzw. "wir kommen gegen die oben nicht an" fertig werden und muss das Selbstvertrauen gestärkt werden.