Politik
Antikriegstag in Heilbronn: Schulterschluss mit Migranten
Heilbronn (Korrespondenz), 01.09.15: Etwa 70 Teilnehmerinnen und Teilnehmer kamen trotz Hitze über 30 Grad und Urlaubszeit am Vorabend des Antikriegstags zu einer gemeinsamen Kundgebung auf den Heilbronner Kiliansplatz. Der Einladung der MLPD folgten die kurdische Gemeinde, die "Organisierte Linke", der Jugendverband REBELL und Montagsdemonstranten. Freiheitslieder und antimilitaristische Lieder umrahmten das Programm.
Gleich zu Beginn wurde die Solidarität mit den Flüchtlingen zum Thema gemacht. Rebellinnen, die am Sommercamp im Thüringer Wald teilgenommen hatten, berichteten vom Projekt "Haus der Solidarität". Der Sprecher der kurdischen Gemeinde zeigte auf, dass Kriege zu Flüchtlingsströmen führen. Frieden sei erst möglich, wenn die Rechte der Kurdinnen und Kurden auf Selbstbestimmung geachtet werden.
Auch die "Organisierte Linke" bezog sich auf dieses Thema und forderte die Aufhebung des PKK-Verbots. Die MLPD ging in ihrem Redebeitrag auf die Ursachen der Kriegsgefahr ein und warb für die Unterstützung des ICOR-Projekts in Kobanê. Einige Teilnehmerinnen und Teilnehmer unterschrieben die Petition für den humanitären Korridor nach Rojava.
In der Aussprache am Offenen Mikrofon hob eine Courage-Frau die Rolle der kämpferischen Frauenbewegung im Freiheitskampf und Kampf gegen Militarismus heraus. Dabei wandte sie sich offensiv an die zahlreichen jungen Frauen und Mädchen unter den kurdischen Teilnehmern. Ein Audi-Kollege stellte die Internationale Automobilarbeiterkonferenz vor und warb für die Teilnahme.
"Es ist gut, wenn wir den Internationalen Frauentag, den 1. Mai und den Antikriegstag als gemeinsame Kampftage begehen", fasste der Moderator die Stimmung zusammen, "aber dabei wir bleiben dabei nicht stehen. Im Kampf für eine lebenswerte Zukunft, in Frieden und Völkerfreundschaft, müssen wir fest zusammenstehen an 365 Tagen im Jahr!"