Politik
Nazi-Aufmarsch in Hamburg verboten und verhindert
Hamburg (Korrespondenz), 16.09.15: Es sollte einer der größten Faschistenaufmärsche in Hamburg seit langem werden: erwartet wurden 3.000 Faschisten. Doch seit Wochen gab es dagegen breit diskutierte Proteste. Dann kam Anfang der Kalenderwoche 37 tatsächlich das polizeiliche Verbot des geplanten neofaschistischen Aufmarsches. Trotzdem waren dann weit über 10.000 wachsame Antifaschisten am Samstag, den 12. September, auf den Straßen, um für das generelle Verbot faschistischer Organisationen zu protestieren.
Ein breites Bündnis hatte sich gebildet, so sprachen auf der Auftaktkundgebung der Hamburger ver.di-Vorsitzende und der Präsident des FC St. Pauli. Die Gruppe "Pepperoni" machte ein begeistert aufgenommenes Platzkonzert und am offenen Mikrofon wurde mit viel Beifall die Verbindung mit dem Kampf gegen die faschistischen IS-Truppen in Rojava und die Solidarität hergestellt.
Allerdings ging die Polizei rabiat gegen Antifaschisten vor, die versuchten, ein Ausweichen der Faschisten nach Bremen zu unterbinden, sodass es zu ettlichen Wasserwerfer- und Knüppel-Einsätzen gegen die Antifaschisten kam. Die Polizei legte zeitweise den gesamten Fernverkehr im Hamburger Hauptbahnhof lahm.