Politik

Antifaschistische "Stolperstein"-Aktion in Dresden

Antifaschistische "Stolperstein"-Aktion in Dresden
Gunter Demnig bei der Verlegung der Stolpersteine (rf-foto)

Dresden (Korrespondenz), 29.09.15: Heute und morgen verlegt der Kölner Bildhauer Gunter Demnig in Dresden insgesamt 39 Stolpersteine. Sie erinnern bundesweit an Opfer des faschistischen Terrors an deren letzten Wohnstätten. Im Stadtteil Pieschen wurden heute zwei Stolpersteine für kommunistische Widerstandskämpfer gegen die Hitler-Diktatur gesetzt: für Albert Hensel und Kurt Schlosser.

Albert Hensel wurde hier geboren und lebte bis zu seiner Ermordung im Stadtteil. Er war Mitglied der KPD und beteiligte sich an der Gründung und an Aktivitäten einer antifaschistischen Widerstandsgruppe. Er wurde 1942 verhaftet und in Berlin-Plötzensee hingerichtet. Im benachbarten Stadtteil Trachenberge ist die Straße zur Weinbergkirche nach ihm benannt. Kurt Schlosser war Möbeltischler, Kommunist, revolutionärer Gewerkschafter. Die Deutschen Werkstätten Hellerau - die es heute noch gibt - entließen ihn als Streikführer und der Arbeitgeberverband setzte ihn auf die schwarze Liste. Er hatte ein schweres Leben, da er bei einem Arbeitsunfall einen Arm verloren hatte.

Der Stolperstein für ihn wurde an der Stelle verlegt, an der früher seine  Tischlerwerkstatt war. Kurt Schlosser war eine zentrale Person in der proletarischen Widerstandsbewegung "rote Bergsteiger" und gehörte der illegalen Leitung der Dresdner KPD an. 1944 wurde er in Dresden ermordet. Er war in der DDR hochgeschätzt und ist Namensgeber des Dresdner Bergsteigerchores "Kurt Schlosser". Beide Stolpersteine wurden mit einem kleinen, würdigen Festakt verlegt.