Umwelt

"Weltnaturerbe" durch Raubbau an Bodenschätzen gefährdet

"Weltnaturerbe" durch Raubbau an Bodenschätzen gefährdet
Zerstörerischer Tagebau. (Foto: Magnus Manske auf flickr)

04.10.15 - Aus einer aktuellen Studie des WWF (World-Wildlife-Fund) geht hervor, dass fast ein Drittel des Weltnaturerbes gefährdet ist durch den Raubbau an Bodenschätzen. Darunter ist auch das Wattenmeer der Nordsee und der Grand Canyon. Die UNESCO verleiht den Titel "Weltnaturerbe" an Regionen, die wegen ihrer Einzigartigkeit besonders schützenswert sind.

Es wirft ein Schlaglicht auf die Rücksichtslosigkeit und Gewissenlosigkeit der internationalen Großkonzerne, wenn selbst solche Regionen für den Maximalprofit geopfert werden. Die Zerstörung dieser Gebiete ist nur eine besonders krasse Erscheinung eines weltumspannenden Prozesses, der die gesamten Lebensgrundlagen der Menschheit gefährdet.

Der Raubbau an fossilen Rohstoffen und die dabei angewandten immer zerstörerischen Methoden sind zwei Hauptfaktoren des beschleunigten Übergangs von der Umweltkrise zu einer globalen Umweltkatastrophe. Das "Weltnaturerbe" geht weit über die 229 von der UNESCO benannten Stätten hinaus. Allein im Süden Perus gibt es mehrere neue Mega-Projekte, wo im Tagebau Kupfer und Gold abgebaut werden soll und dabei ganze Landstriche verwüstet und Ökosysteme zerstört werden. Federführend dabei sind u.a. chinesische und amerikanische Konsortien.

Bei Massenprotesten gegen das im Bau befindliche Kupferbergwerk Las Bambas (Peru) wurden 4 Menschen erschossen und mindestens 22 verletzt. Über sechs Provinzen wurde der Ausnahmezustand verhängt. Damit werden wesentliche Grundrechte, wie Versammlungs- und Bewegungsfreiheit und die Unantastbarkeit der Wohnung außer Kraft gesetzt und der Einsatz von Militär ermöglicht.

Das sind nur einige Schlaglichter, die deutlich machen, dass der Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen der Menschheit nicht „das gemeinsame Interesse aller“ ist, wie es uns oft eingeredet werden soll. Im Gegenteil. Wenn wir das Weltnaturerbe auch für künftige Generationen erhalten wollen, braucht es eine neue Qualität der Umweltbewegung, die versteht, "dass nicht nur die eine oder andere Umweltschutzmaßnahme durchzusetzen ist, sondern dass der Umweltkampf einen gesamtpolitischen, gesellschaftsverändernden, letztlich revolutionären Charakter bekommen muss." (Stefan Engel, "Katastrophenalarm! Was tun gegen die mutwillige Zerstörung von Mensch und Natur?", S. 274)

Bei der 12. Herbstdemonstration, die am nächsten Samstag als Teil der bundesweiten Demo "Stopp TTIP/CETA" in Berlin stattfindet, werden MLPD und REBELL auch mit dieser Position präsent sein.