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Montagsdemo Gelsenkirchen: Berichte aus Berlin und Gedenken der Opfer von Ankara

Montagsdemo Gelsenkirchen: Berichte aus Berlin und Gedenken der Opfer von Ankara
Die Gelsenkirchner Montagsdemo reiht sich ein in den Protest von 250.000 am 10. Oktober 2015 in Berlin (rf-foto)

Gelsenkirchen (Korrespondenz), 14.10.15: Zu Beginn der 551. Montagsdemo am 12. Oktober gedachten die rund 80 Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit Anteilnahme und Empörung der Ermordeten und Verletzten des faschistischen Anschlags in Ankara. Sie brachten mit einer Schweigeminute ihre Verbundenheit mit der demokratischen Volksbewegung in der Türkei zum Ausdruck und setzten sich über die Hintergründe auseinander.

Bedeutend ist, dass die kurdische Bewegung in Rojava sehr erfolgreich war. Die Türkei ist inzwischen eines der Länder, das diese Freiheitsbewegung mit am meisten unterdrückt und selbst regionale Machtansprüche gegenüber dem Nahen und Mittleren Osten stellt. Gegen diese Politik ist eine breite demokratische Volksbewegung entstanden, die sich auch bei den Wahlen beteiligt hat, die HDP.

Stefan Engel, Hauptkoordinator der ICOR, der Internationalen Koordinierung revolutionärer Parteien und Organisationen, führte zu den Hintergründen aus, dass das Bombenattentat am Samstag offensichtlich ein gezielter Anschlag war - ähnlich wie bei dem Anschlag in Suruc. Die Selbstmordattentäter in Ankara verübten die Bombenanschläge offensichtlich gezielt auf die Führung der HDP und der TKP/ML. "Dieses Wissen haben in der Regel die Geheimdienste."

Laut Erdogan kommt als Verursacher auch der IS in Frage. Diese Erklärung ist sehr fragwürdig, weil der IS solche Anschläge immer mit Propagandafeldzügen verbindet, er hat sich bisher weder zu den Anschlägen in Suruc noch in Ankara bekannt. Die Behauptung, PKK oder MLKP könnten hinter den Anschlägen stecken, ist eine ungeheure Gleichsetzung mit dem faschistischen IS und offensichtlich Stimmungsmache auch gegen die HDP im Vorfeld der Wahlen. ...