International
Weltweiter Aktionstag: Für die Freiheit und den Wiederaufbau von Kobanê!
01.11.15 - Zum zweiten Mal seit 2014 fand heute der Welt-Kobanê-Tag zur Solidarität mit dem Freiheitskampf der Kurden im nordsyrischen Rojava und dem Wiederaufbau von Kobanê statt. Weltweit unterstützten Menschen den derzeit fortgeschrittensten Kampf für Freiheit und Demokratie. In über 25 Städten Deutschlands fanden Kundgebungen und Demonstrationen statt.
Von der Kundgebung in Köln wird berichtet: "Etwa 700 Teilnehmerinnen und Teilnehmer sowie viele hundert zeitweilige Zuhörer hatte die Kundgebung auf dem Vorplatz des Hauptbahnhofs in Köln. Organisiert von NAV-DEM Köln sprachen Rednerinnen und Redner von der Partei 'Die Linke', von MLKP, MLPD, eine Vertreterin der PYD und der
Kurden aus Ostkurdistan (Iran). Die Redner würdigten einhellig den
mutigen und konsequenten Befreiungskampf des kurdischen Volkes,
insbesondere in der Entscheidungsschlacht um Kobane. Heftig kritisiert
wurde die AKP-Regierung für ihre völkerrechtswidrigen Angriffe auf das
kurdische Volk und seinen Freiheitskampf.
Auch die Merkel/Steinmeier-Regierung blieb wegen ihrer Unterstützung von Erdogan nicht verschont. Alle Redner forderten einen humanitären Korridor, wofür auch Unterschriften unter die Petition 'Öffnet die Grenze' gesammelt wurden. Der Vertreter der MLPD betonte die Bedeutung der ICOR-Brigaden für den Wiederaufbau von Kobane - und als Kontrapunkt zur Krise der bürgerlichen Flüchtlingspolitik. Ca. 140 Brochüren wurden gegen Spende verteilt, 20 'Rote Fahne'-Magazine fanden interessierte Leser. Kulturelle Hotspots waren die Lieder der Band 'Gehörwäsche' zu Kobanê und traditionelle kurdische Musik einer Frauenmusikgruppe."
In Wuppertal nahmen etwa 150 Menschen an der Kundgebung teil. Es sprachen unter anderem Vertreter der MLPD und der ICOR-Solidaritätsbrigaden. Zehn "Rote Fahne"-Magazine wurden verkauft.
Bereits gestern fand auch in Kobanê selbst eine Gedenkveranstaltung zu Ehren der gefallenen Kämpfer und Kämpferinnen statt. Mehrere Hundert Menschen versammelten sich auf dem Mistenur-Hügel, um an ihre Söhne und Töchter, Männer und Frauen zu erinnern, die bei der Verteidigung der Stadt gefallen sind. Verlesen wurde dort eine gemeinsame Erklärung aller Selbstverwaltungsorgane, politischen Parteien, Kräfte der Frauen- und Jugendbewegung im Kanton Kobanê und weiterer demokratischer Organisationen. In ihr heißt es unter anderem:
"Die gefallenen Kämpferinnen und Kämpfer sind unsere Gegenwart, Zukunft, Ehre und ... die Quelle unseres freien und gemeinsamen Lebens. Aus diesem Grund gehört Kobanê nicht nur den Menschen in Kobanê, sondern der ganzen Welt. ... Sie führten Tag und Nacht einen Kampf gegen die barbarischste Bande in der Welt; sie setzten deren schweren Waffen ihren eisernen Willen für Freiheit entgegen ... . Die weltweiten Demonstrationen und Kundgebungen am 1. November des vergangenen Jahres wurden ein Teil der Kraft und des Engagements der Volks- und Frauenverteidigungseinheiten (YPG/YPJ) und ermutigten den Widerstand in Kobanê, um zu siegen. Wir sind uns sicher, dass ihr nun in gleicher Weise den Wiederaufbau und die Verschönerung von Kobanê unterstützt und für den Sieg und die Freiheit von Kobanê demonstriert."
Die Kraft und Entschlossenheit der Bevölkerung von Rojava und ihrer Kämpferinnen und Kämpfer wurde spürbar und ging unter die Haut. Würdig und ernst die alten Frauen, die den Hügel hinaufgingen, an der Hand ihre Enkelkinder, die geschmückte Bilder ihrer Brüdern, Schwester und Väter tragen. In der Sonne weit sichtbar waren die Fahnenträger mit den YPG-Fahnen, gut geschützt von den Volksverteidigungseinheiten hier und auch auf allen umliegenden Hügeln.
Staub wehte herauf von der Stadt, die ein Mahnmal der Zerstörung ist, vor allem aber ein Symbol des Willens, gemeinsam den Wiederaufbau zu bewältigen und ein Leben in Freiheit und Demokratie zu sichern. Das Leben kehrt zurück und wird von Tag zu Tag sichtbarer im Stadtbild.
Neben vielen lokalen Sendern waren auch internationale Medien und Gäste vertreten. Vertreter der ICOR-Solidaritätsbrigaden zum Aufbau eines Gesundheitszentrums in Kobanê standen zusammen mit einer Delegation der einheimischen Bauarbeiter. Viele von diesen standen während der Kämpfe selbst in der ersten Reihe. Immer wieder kamen Teilnehmer der Gedenkveranstaltung, um sich für das ICOR-Projekt und den großen Einsatz zu bedanken.
In mehreren Städten fanden bzw. finden heute auch Veranstaltungen der MLPD mit Berichten von den ICOR-Solidaritätsbrigaden statt. Und morgen wird der weltweite Aktionstag für Kobanê ein zentrales Thema auf vielen Montagsdemonstrationen ein.