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Köln: "Die Flüchtlingsheime schützt ihr nicht, aber die Brandstifter!"

Köln: "Die Flüchtlingsheime schützt ihr nicht, aber die Brandstifter!"
Auch IG-Metaller von Ford in Köln beteiligten sich an der Kundgebung (rf-foto)

26.10.15 - Genau vor einem Jahr hatten in Köln mehrere Tausend "Hooligans gegen Salafisten" (Hogesa), darunter Faschisten aller Couleur, schwere Krawalle veranstaltet, Ausländer gejagt, Läden geplündert - ungehindert von der Polizei, obwohl die Schläger schon Tage vorher ihr Kommen aus ganz Deutschland im Internet angekündigt hatten. Jetzt hatten wieder Tausende ihre Teilnhame an einem "Hogesa"-Aufmarsch angekündigt. Dem stellten sich die Kölner massenhaft entgegen. Viele verschiedene Bündnisse mobilisierten: "Köln stellt sich quer", "Köln gegen rechts", "Arsch huh", und viele andere. Bewusst stellten sie als zentrale Forderung auf: "Schützt Flüchtlinge und Menschenwürde". So wurde aus einer Anti-"Hogesa"-Aktion auch eine massenhafte Demonstration für die Solidarität mit den Flüchtlingen.

Hinter dem Köln-Deutzer Bahnhof versammelten sich "Hogesa" & Co, davor demonstrierten im Lauf des Tages 20.000 Kölner und hörten den Höhnern, Brings, und vielen anderen Künstlern und Rednern zu. Was in allen Fernsehberichten verschwiegen und auch sonst sehr klein geredet wurde ist die Tatsache, dass mehrere Tausend Antifaschisten - darunter auch MLPD und REBELL - fast alle Zugänge zu dem Barmer Platz, auf dem die "Hogesa" sich versammeln wollte, blockiert hatten.

Mit der S-Bahn konnte kein Nazi anreisen: Wegen der Blockade der Bahnsteige wurde der S-Bahnverkehr für viele Stunden völlig eingestellt, für eine längere Zeit auch der gesamte übrige Bahnverkehr. Die Hauptanfahrt für den Barmer Platz, eine Unterführung, war durch 500 Demonstranten völlig gesperrt. Die Polizei setzte Wasserwerfer gegen sie ein - erfolglos; 10.000 Demonstranten vor der Kulturbühne drohten ihnen zu Hilfe zu kommen.

Nur in kleinen Trupps auf vielen Umwegen und Unterführungen und von viel Polizei geschützt und begleitet trafen wenige hundert Rechte zu ihrer Versammlung ein. Dort gab es keine Bühne, und die Kundgebung begann 90 Minuten später, weil der Veranstalter von "pro nrw" nicht die von der Polizei geforderte Anzahl von 50 Ordnern zusammen bekam: Denn sie sollten nicht alkoholisiert und vorbestraft sein... . Die zweite an dem Tag geplante Kundgebung von "Kögida" sagten die Veranstalter resigniert völlig ab!

Über 4.000 Polizisten, Pferde, Hunde, zwölf Wasserwerfer usw. hatte die Polizei eingesetzt. Das rief bei vielen Kölnern hellste Empörung hervor: "Warum schützt ihr die Nazis? Die Flüchtlingsheime schützt ihr nicht, aber die Brandstifter!" - so hallte es immer wieder. Viele Medien hatten tagelang vorher die berüchtigte indirekte Werbung für "Hogesa" gemacht, indem sie ständig darüber berichteten. Dementsprechend sauer reagierten manche jetzt auf diesen offensichtlichen Misserfolg, besonders krass die Düsseldorfer "Rheinische Post" (RP). Unter der seitenbreiten Schlagzeile "Linksextremisten greifen Polizisten an" wird ausführlich von Pflastersteinen und angeblichen Angriffen auf Polizisten berichtet, von denen einer verletzt sein soll; der "Kölner Stadtanzeiger", dessen Leser ja Zeugen vor Ort waren, meldet nichts derartiges. Konsequent verdreifacht dann die RP die Zahl der" Hogesa"-ner auf 1.500, halbiert die Zahl der Antifaschisten, berichtet über sie fast nichts... .

Dieser Sonntag war eine Niederlage für "Hogesa" und "Kögida". Die massenhafte Kölner Aktion ist auch eine klare Absage an die bürgerliche Flüchtlingspolitik der Regierung. Alle 20.000 solidarisierten sich mit den Flüchtlingen und kündigten an, das auch weiter zu tun! Die Broschüre der MLPD "Bürgerliche Flüchtlingspolitik in der Krise" fand großes Interesse.

Sie steht hier zum Download bereit!

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