International
21.11.15 - IS nutzt Fachliteratur für Raubzüge
Seit Monaten zerstört die islamistisch-faschistische Terrormiliz IS antike Ausgrabungsstätten in Syrien und im Irak. Zugleich finanziert sie sich zum Teil durch den Verkauf antiker Objekte. Das entsprechende Angebot am Kunstmarkt ist explodiert. In der internationalen Kriminalstatistik liegt der systematische Raub und Verkauf von Kulturgütern mittlerweile an dritter Stelle, direkt hinter dem Waffen- und Drogenhandel. In den letzten vier Jahren habe sich das Angebot an Skulpturen, Schmuck und Grabreliefs aus Mesopotamien verzwanzigfacht, erklärt der Archäologe Andreas Schmidt-Colinet, der 30 Jahre lang ein internationales Ausgrabungsteam in Palmyra geleitet hat. Die IS-Plünderer suchen gezielt mit Karten und Beschreibungen aus archäologischen Fachbüchern nach wertvollen Stücken.