Umwelt
Bergleute kämpfen weltweit - 2. Internationale Bergarbeiterkonferenz in Indien wird vorbereitet
19.11.15 - In den letzten Monaten fanden weltweit bedeutende Kämpfe der Bergleute und der Menschen in Bergbauregionen statt: In Indien beteiligten sich rund 400.000 Bergleute am landesweiten Generalstreik gegen die Modi-Regierung, in Südafrika streikten 30.000 Kohlebergleute vom 4. bis zum 15. Oktober für mehr Lohn. Im Süden Perus kämpften zehntausende Bergleute, Bauern und Umweltschützer gegen die Pläne des internationalen Kupferkonzernes "Southern Copper", der im Tambo-Tal mit einer Über-Tage-Kupfermine einen rücksichtslosen Raubbau an der Natur betreiben will. Ein Hintergrund ist die weltweite Krise der Rohstoffpreise und der verschärfte Konkurrenzkampf der weltweiten Rohstoffkonzerne.
Die Preise für Kohle, Gold, Eisenerz, Silber, Platin und Kupfer sind gegenüber den Vorjahren teilweise erheblich gefallen. Bei den Energierohstoffen (Kohle, Öl etc.) liegt das auch an der immensen Zunahme des Fracking in den USA und entsprechenden Pläne in China sowie verschiedenen europäischen Ländern. Aktuell befürchten bürgerliche Finanzprognostiker weiter sinkende Rohstoffpreise, "falls das Reich der Mitte (China) künftig wirklich weniger zu wachsen vermag ... und auch weniger Rohstoffe konsumieren" wird ("Finanz und Wirtschaft", 26.8.15).
Bei Steinkohle planen bestimmte Länder wie Indien und Australien noch eine Ausweitung ihrer Förderung. In Indien ist dies verbunden mit einer Ausweitung des Über-Tage-Abbaus und der Schließung von Unter-Tage-Bergwerken. In Australien werden neue riesige Über-Tage-Steinkohleminen aufgebaut. So die Bergwerke "Carmichael" mit 60 Millionen Tonnen Jahresförderung, "Caval Ridge" mit 40 Millionen Tonnen und sieben weitere in Queensland. Sie gefährden unter anderem das Weltnaturerbe "Great Barrier Reef", durch das die Kohle für den Export verschifft wird.
Diese Veränderungen erhöhen die Bedeutung des weltweiten Zusammenschlusses der Bergleute, den die 1. Internationale Bergarbeiterkonferenz im Jahr 2013 in Peru eingeschlagen hat. Von dieser 1. Internationalen Bergarbeiterkonferenz gingen wesentliche Impulse für die Bergarbeiterbewegung weltweit aus. Das Bewusstsein, dass die Bergleute ihre Kämpfe weltweit koordinieren müssen, wuchs.
Zum diesjährigen Umweltkampftag am 5. Dezember ruft die Internationale Koordinierungsgruppe der Bergarbeiterkonferenz auf: "Es ist unsere Pflicht, uns des Feldes bewusst zu werden, das wir auf dem internationalen Schachbrett einnehmen, und somit unsere Zukunft in die eigene Hand zu nehmen! Stehen wir auf für die Bewahrung der Interessen unserer Kinder und für die kommenden Generationen. Kämpfen wir für gerechte Forderungen zum Schutz der natürlichen Umwelt, für die Ablehnung der Ausbeutung des Menschen durch den Menschen und für die Befreiung der Frau!"
Dies ist Bestandteil der Vorbereitung der 2. Internationalen Bergarbeiterkonferenz, die im Februar 2017 in Indien stattfinden wird. Auf ihr soll insbesondere durch den Beschluss eines Programms eine größere Vereinheitlichung erzielt werden. Vor allem im Vorbereitungsprozess geht es darum, weitere Teilnehmer aus zahlreichen Ländern zu gewinnen.