Umwelt
Weltbank heuchelt Sorge um "Armut durch Klimawandel"
18.11.15 - Kurz vor der UNO-Klimakonferenz in Paris appelliert die Weltbank "eindringlich an die Teilnehmerstaaten", die Erderwärmung zu stoppen. Die Weltbank rechnet mit 100 Millionen weiteren Flüchtlingen. Bereits heute gibt es zwischen 50 und 150 Millionen sogenannte "Umweltflüchtlinge". Die von der Weltbank geschätzten Zahlen liegen also weit unter dem realen Ausmaß. Kein Wort auch dazu, dass bisher die Anerkennung von klimabedingten Fluchtursachen durch die Herrschenden verweigert wird.
Hat doch die Weltbank selbst wesentliche Verantwortung für eben diese Verarmung der Haushalte (nicht nur) in Afrika. Das Internationale Konsortium für Investigative Journalisten (ICIJ) spricht von mindestens 3,4 Millionen Opfern von Weltbank-Projekten. Die Weltbank ist gerade dazu da, in großem Umfang Projekte der Umweltzerstörung zu fördern, wie z.B. die Zerstörung kleinbäuerlicher Landwirtschaften durch Monokulturen, Brandrodungen von Regenwäldern zur Anlage von Palmölplantagen und zur Erschließung von Bodenschätzen (wie im Kongo), Öl- und Gasförderung einschließlich Fracking. Sie ist also auch mitverantwortlich für den beschleunigten Übergang in die Umweltkatastrophe!
Die Weltbank ist eine der Spitzenorganisationen des allein herrschenden internationalen Finanzkapitals und Vertreterin des imperialistischen Ökologismus. Das Buch "Katastrophenalarm! Was tun gegen die mutwillige Zerstörung der Einheit von Mensch und Natur?" berichtet darüber, wie sich der Imperialismus auf die Folgen einer globalen Klimakatastrophe vorbereitet: In strategischen Planspielen ziehen US-Militärstrategen die völlige Abschottung des Landes gegen (ver)hungernde Flüchtlinge, die Monopolisierung der Trinkwasserreserven, die militärische Niederhaltung der zu erwartenden Flüchtlingswellen und Hungeraufstände bis hin zum Einsatz taktischer Atomwaffen in ihr Kalkül.
Die zum Klimagipfel in Paris geplanten Demonstrationen und Aktionen gegen deren Umweltverbrechen schließen deshalb den Protest gegen die Weltbank als eines ihrer Spitzenorgane mit ein: "Unter dem Einfluss der Revolutionäre richten sich diese Kämpfe mehr und mehr gegen die Hauptverursacher, die internationalen Übermonopole und die unter ihrem Diktat stehenden Regierungen und internationalen Organisationen wie Weltbank, IWF, WTO oder die G8." (S. 260)
Allerdings hat die französische Regierung im Rahmen des von ihr unter dem Vorwand des "Anti-Terror-Kampfs" ausgerufenen "Ausnahmezustands" alle Demonstrationen und Veranstaltungen um die Weltklimakonferenz verboten. Es ist notwendig, die sofortige Rücknahme der Verbote und des "Ausnahmezustands" zu fordern, die sich in Wirklichkeit gegen den aktiven Massenwiderstand richten. Die MLPD verbindet ihre Beteiligung an den Protesten mit der Vorstellung des Buchs "Katastrophenalarm!". Die "Rote Fahne" setzt sich in ihrer kommenden Ausgabe mit der Weltklimakonferenz und dem aktiven Widerstand gegen die drohende globale Umweltkatastrophe als Titelthema auseinander (sie kann hier bestellt werden).