Umwelt

Weitere Berichte und Korrespondenzen vom Umweltkampftag

06.12.15 - Bei einer steifen Brise, die so manchen Stand erstmal vom Winde verwehte, startete gestern in Hamburg die Kundgebung anlässlich des Internationalen Kampftags zum Schutz der natürlichen Umwelt vor dem Hauptbahnhof pünktlich um 5 vor 12.

"In lebendigen und offensiven Redebeiträgen wurde die Inszenierung des Klimagipfels von Paris angegriffen", schreibt die Kreisleitung Hamburg der MLPD in ihrer Korrespondenz an rf-news. "Dabei gingen die Redner/-innen aus Gewerkschaften, Umweltgewerkschaft, Courage und MLPD auch auf andere Seiten des beschleunigten Übergangs in eine globale Umweltkatastrophe ein. Beeindruckend der peruanische Bergarbeiter, der die Machenschaften der Bergbaumonopole und ihre menschenverachtenden Praktiken angriff. Es machte sicher auch anderen Arbeitern Mut, sich führend in den Kampf zur Rettung der natürlichen Lebensgrundlagen einzusetzen. Er warb natürlich auch für die Stärkung der Bergarbeiterkonferenz."

In Tübingen ist das größte Schokoladenfestival Deutschlands in vollem Gange und wir wollen zum Weltklimatag informieren: "Die Stadt quillt über vor Schokotouristen, unser üblicher Platz für Infostände ist durch Schokostände blockiert und wir weichen in eine nahe Fußgängerzone aus. Wir, das sind der Infostand der MLPD und der Infostand der Umweltgewerkschaft. Andere Umweltorganisationen haben sich trotz Einladung nicht beteiligt. Mehrere hundert Flugblätter werden verteilt. Über einhundert Broschüren zur Flüchtlingsfrage finden den Weg zu interessierten Passanten. Broschüren wie 'Stop Fracking', die Gründungsresolution der Umweltgewerkschaft und auch Bücher wie "Wald in der Steppe" werden gekauft. Zu einer Protestkundgebung in unmittelbarer Nähe versammeln sich ca. 300 Menschen vor dem SPD-Büro, um gegen den Kriegseinsatz der BRD in Syrien zu protestieren. Auch hier ist die MLPD-Fahne unübersehbar. Der Beitrag der MLPD wird mit Beifall aufgenommen. So hat sich auch dieses Jahr bestätigt: Selbst die beste Schokolade kann unseren erfolgreichen Protest gegen die Umweltkatastrophe nicht übertünchen."

"Aufstehen gegen drohende Klima- und Umweltkatastrophe" hieß es in Düsseldorf auf der "Kö". Korrespondenten berichten: "Am offenen Mikrofon hatten Rotfüchse auf den Plastikmüll im Meer aufmerksam gemacht, der das Leben der Fische bedroht. Ein Gast aus Marokko wies darauf hin, dass wir die Rücksichtslosigkeit des Kapitalismus seit bald 300 Jahren erleben und auch zum Schutz der Natur ein sozialistisches System erkämpfen müssen. Weitere Beiträge unter anderem von Daimler-Arbeitern befassten sich mit den Lehren aus der VW-Krise, mit den schon laufenden und zu erwartenden regionalen Katastrophen, die auch ein Grund für Flüchtlingsströme sind und sein werden."

In Halle an der Saale organisierten MLPD, REBELL und Umweltgewerkschaft eine gemeinsame Aktion: "Highlight war einmal das aktuelle Rote Fahne-Magazin 'Klimagipfel im Ausnahmezustand', das innerhalb von zwei Stunden bis auf das letzte Exemplar verkauft war und das Interesse an der Umweltgewerkschaft die sich mitgliedermäßig stärken konnte. Herzlichen Glückwunsch!", so der Bericht aus Halle.

Auch in Recklinghausen herrschte stürmisches Wetter. Eine Aktionseinheit von Umweltgewerkschaft, Kumpel für AUF, MLPD, Courage und AUF Herten führte einen Aktionsstand mit offenem Mikrofon am Rathaus in Recklinghausen durch: "Wichtig war allen die Einheit der globalen Gefahren mit den regionalen Bedrohungen wie Fracking und Vergiftung der Bergwerkstollen durch die RAG. Wir von der MLPD stellten besonders das Buch "Katastrophenalarm, was tun gegen die mutwillige Zerstörung der Einheit von Mensch und Natur?" und die aktuelle Ausgabe des Rote Fahne-Magazins vor. Überwindung von Ohnmachtsgefühlen ('wer hört schon auf uns?'), Unterschätzung der realen Bedrohung der natürlichen Umwelt durch die Profitwirtschaft und eine revolutionäre Lösung standen bei den tiefgehenden Auseinandersetzungen im Mittelpunkt. Alle Beteiligten der Aktionseinheit waren sich einig: die gemeinsame Aktion war ein wichtiger Schritt zur Sammlung von Kräften für eine neue Bewegung des aktiven Widerstand zum Schutz der natürlichen Umwelt."