Umwelt
Hamburg: Frischer Wind in der Umweltbewegung
Hamburg (Korrespondenz), 06.12.15 - Bei einer steifen Brise, die so manchen Stand erstmal vom Winde verwehte, startete gestern in Hamburg die Kundgebung anlässlich des Internationalen Kampftags zum Schutz der natürlichen Umwelt vor dem Hauptbahnhof pünktlich um 5 vor 12. In lebendigen und offensiven Redebeiträgen wurde die Inszenierung des Klimagipfels von Paris angegriffen. Dabei gingen die Redner/-innen aus Gewerkschaften, Umweltgewerkschaft, Courage und MLPD auch auf andere Seiten des beschleunigten Übergangs in eine globale Umweltkatastrophe ein. Beeindruckend der peruanische Bergarbeiter, der die Machenschaften der Bergbaumonopole und ihre menschenverachtenden Praktiken angriff. Es machte sicher auch anderen Arbeitern Mut sich führend in den Kampf zur Rettung der natürlichen Lebensgrundlagen einzusetzen. Er warb natürlich auch für die Stärkung der Bergarbeiterkonferenz.
Das passte in Hamburg gerade gut, ist doch gerade der letzte Block der Dreckschleuder Kohlekraftwerk Moorburg ans Netz gegangen. Gegen diesen umweltpolitischen Skandal und die Belastungen der Atemluft mit Feinstäuben etc. protestierte auch u.a. der überparteiliche Frauenverband Courage. Sie nutzten ebenfalls die Gelegenheit, um auf die Weltfrauenkonferenz aufmerksam zu machen. Ein wichtiger Redebeitrag kam von einem Automobilarbeiter zum System VW. Er zeigte auf, dass das Wort VW-Skandal eigentlich eine Verharmlosung ist. Nicht nur, dass der Konzern mit seinem dreisten Greenwashing vom Dieselmotor (wie auch dem Benzinmotor) und der Förderung des Individualverkehrs einen bedeutenden Anteil am steilen Anstieg der CO2- und Feinstaubbelastung hat. Mit seinen Seilschaften, der Verschmelzung und Unterordnung der staatlichen Organe setzt er alles daran, dass sich an diesem Kurs nichts ändert.
Mit dem Vortrag der Resolution der ICOR zum Umweltkampftag wuchs auch das Bewusstsein und der Stolz, an diesem Tag Teil einer weltweiten Bewegung zu sein, die einen gesellschaftsverändernden Kampf für die Rettung der Umwelt vor der Profitwirtschaft führt. Dieser Gedanke wurde von vielen Rednerinnen und Rednern aufgegriffen. In Hamburg ist ua. im Kampf gegen die neunte Elbvertiefung eine entscheidende Frage, wie es gelingt, die Einheit von revolutionärer Bewegung, Arbeiter- und Umweltbewegung herzustellen.
Schon seit einer halbe Stunde vor Beginn der Kundgebung verkauften fleißige Trupps mehrere Ausgaben des Katastrophenalarms, eine zweistellig Zahl Rote Fahne Magazine und über Hundert Flüchtlingsbroschüren wurden gegen Spende abgegeben. So wurden sicher tausende in Hamburg erreicht, da sich in der Umgebung vom Hauptbahnhof weihnachtlich belebte Einkaufsstraßen befinden. Vielen Dank an die Freunde und Genossen eines Seminars, die ihren Ausflug nach Hamburg für die Unterstützung am Umweltkampftag nutzten.
Besondere Anziehungskraft bekam die Kundgebung durch Gesang und Musik von pepperoni, verstärkt durch einen Kollegen mit Bluesharp und Gruppe Zukunftsmusik mit Franziska Baldes als Sängerin.